Review

Review zu „Hardcore Henry“ (2016)

Worum geht es in „Hardcore Henry“

Henry bekommt bionische Körperteile implantiert, die ihm stärkere Kräfte verleihen. Bei der Flucht aus der Forschungseinrichtung wird seine Frau gekidnappt. Mit der Hilfe des verrückten Jimmys ballert und prügelt er sich seinen Weg zu seiner Frau durch.

Was halte ich davon ?

Die Story selbst kam dieses Jahr in der ähnlichen Form bereits in Deadpool vor – das größte Unterscheidungsmerkmal ist jedoch das Gimmick des Films. Der Film ist komplett aus der Ego-Perspektive des Hauptprotagonisten Henry mit der GoPro gefilmt worden. Dadurch ergibt sich für den Zuschauer die klare Sicht aus Henrys Augen auf die Ereignisse. Dementsprechend jagt man als Zuschauer selbst durch die vielen Schießereien, Prügeleien und Verfolgungsjagden in der Region in und um Moskau. Das dann auch Leichen den Weg von Henry pflastern, ist klar – Und mit der derben Darstellung von Blut und abgesprengten, abgeschnittenen und abgeschossenen Gliedmaßen spart der Film auch nicht. Die Altersfreigabe (FSK 18) ist definitv gerechtfertigt. Als Zuschauer wird man demnach auch auf einen abgefahrenen Actiontrip geschickt, der auch an eine abgefahrene Achterbahnfahrt erinnert. Mit der gebotenen Action ist der Film klar ein Actionbrett aller erster Güte mit Licht und auch Schatten.

Der Einsatz der GoPro ist eine sehr experimentier- und risikofreudige Entscheidung, die zwar dafür sorgt, dass das Gimmick aufgeht und funktioniert, man aber spürbar mitbekommt, wo die Grenzen der GoPro liegen. Es sind dem Film und der Technik klare Abnutzungserscheinungen anzumerken, die zu einer gewissen Redundanz und auch Unübersichtlichkeit in den Actionsequenzen führen. Das Konzept von POV (Point of View) funktioniert in meinen Augen am besten als Sequenz eines Films und nicht als komplett durchgehender Film.

Die Story selbst ist nicht wirklich innovativ und die gebotene Darstellung der beteiligten Schauspieler ist nicht wirklich als gut zu bewerten. Doch darauf kommt es bei einem Actionfilm wie diesem nicht wirklich an. Der einzige darstellerische Lichtblick ist der Südafrikaner Sharlto Copley, der neben dem verrückten Jimmy in immer wieder anderen Rollen zu sehen ist und für die nötige Portion Humor neben dem ganzen ernsthaften Kram sorgt.

Dabei kann man dem Film zugute halten, dass er klar weiß, dass er ein Actionfilm mit entsprechendem Humor und einem kleinen Sci-Fi-Einschlag ist und nicht versucht, etwas anderes darzustellen als Action. Das macht der Film absolut unterhaltsam und ist in diesem Jahr weder eine Enttäuschung, noch ein Meisterwerk, dafür aber eine Überraschung für Genrefans.

„Hardcore Henry“ bekommt von mir 8/10

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