Review
von Leimbacher-Mario
Der Teufel kommt auf lauten Sohlen
Egal ob man die Musikrichtung feiert oder eher nicht (wie ich) - man muss gestehen, dass Hardrock & Horror meistens ein bezauberndes Pärchen abgeben. Hart, laut, auf die Fresse. Das war bei "Deathgasm" letztes Jahr schon so im trashig-lustigen Sinne & ist bei "The Devil's Candy" dieses Jahr im blutigen Ernstfall kein bisschen weniger beeindruckend. Der Horrorthriller über einen Metal-Maler, der mit seiner bezaubernden Frau (kein Metalfan) & seiner noch bezaubernderen Tochter (großer Metalfan) in ein dämonisches Haus einzieht & schnell teuflische Schwingungen empfängt, hat es wirklich in sich.
Dieser Film macht keine Gefangenen & ist nicht nur Krach & Krawall, sondern eine verdammt gut erzählte Horrorstory einer sehr sympathischen Familie. Und gerade weil diese ungewöhnliche & liebenswürdige Familie so cool ist, dass man sie nur mögen kann, ist die Angst um sie wenn die Hölle los bricht, natürlich umso größer. Der Maler im Jesuslook ist ein perfektes Beispiel für den richtig rockigen Style des Films & der Soundtrack ist einen Kauf wert, selbst für Menschen denen die Musikrichtung sonst eher nicht in die Quere kommt.
Die kleine Besetzung spielt die sich immer weiter aufbauende Teufelssymphonie wirklich grandios runter, vor allem Pruitt Taylor Vince mal wieder als Psychopath ist herausragend & angsteinflössend. Das Finale dreht dann nochmal völlig auf 11 & könnte direkt aus dem siebten Kreis der Hölle stammen. Eigentlich eine recht intime, klein gehaltene Story, mit richtig Durchschlagskraft zu Ende geführt. Ob es die paar auf das Bigger Picture verweisenden Szenen mit der teuflischen Maleragentur gebraucht hätte, sei dahingestellt, doch mir hat hier eigentlich alles gefallen. Pur, heiß, ungefiltert. Hochprozentiges in Filmform. Midnight Madness mit Stil.
Fazit: Heavy Metal ist Teufelszeug?! Sehr gerne wenn dabei solche Kracherfilme entstehen. Horror & Metal mal wieder glorreich vereint in einem Mitternachtsfestmahl, nicht nur für Satansanbeter!