Die Schlacht um das Kapitol hat begonnen. Knapp hat Katniss den Anschlag auf ihr Leben durch den von Präsident Snow massiv manipulierten Peeta überlebt. Dieser erinnert sich kaum noch daran, Katniss einmal geliebt zu haben. Für dieses Leid will sich Katniss direkt an Snow rächen und ihn töten. Dazu flieht sie in Richtung Front, die sich schon bis hinein in die Vorstädte des Kapitols erstreckt. Und weil Katniss als Spotttölpel längst eine Identifikationsfigur der Rebellion geworden ist, stellt man ihr kurzerhand einen Trupp Soldaten inklusive Kameramann an die Seite, die den gefahrvollen Weg hin zu Snows Residenz ebnen soll. Unter ihnen befindet sich auch Peeta…
Es ist an der Zeit, ein Resümee zu ziehen – und auch endlich einen Schlussstrich! Nun ja, ein ausgewiesener Fan der „Die Tribute von Panem“-Filmreihe war ich ja noch nie und nun, nach Abschluss der Trilogie-wird-aus-Geldgier-schnell-mal-zum-Vierling-mit-Dame stelle ich unumwunden fest: Hype hin, Hype her, so richtig schön war’s nicht. Wie bereits zu Teil 3.1 bemerkt, wird das Gefühl mit aufsteigender Nummer hinter dem Titel immer größer, dass man hier vornehmlich einem künstlich hochgepuschten Ereignis bitteschön beiwohnen soll, das nicht das hält was es verspricht. Und Teil 3.2 zeigt dann auch warum. Die Handlung, die ohne Umschweife nahtlos ansetzt, zieht sich wie ein alter Kaugummi, die Dialoge werden immer bedeutungsschwerer, es setzt so etwas wie Charakterzeichnung ein und fast jedes Wort / jeder Satz der bei Junggebliebenen beliebten literarischen Vorlage wird geliefert wie gewünscht. Klar, Fans von Katniss & Co. jubilieren deshalb, wer jedoch Science-Fiction-Action im Blockbuster-Stil erwartet – immerhin geht es hier um das Finale – guckt eher enttäuscht drein. Viel zu lange muss man auf wirkliche Schauwerte warten und dann präsentieren sich diese dann auch noch ungewöhnlich hektisch (z. B. der Angriff der Mutanten). Die epische Erzählbreite rechtfertigt dies auf jeden Fall nicht. Es mag sein, dass die Vermengung von Teenager-Romantik und Dystopie in reiner Romanform gut funktioniert, von einem ziemlich ausufernden Paket von immerhin vier zwei-Stunden-plus-Filmen erwartet man als zahlender Zuschauer definitiv mehr. Alles in allem: irgendwie vergeigt. Bildformat: 2,35:1. Mit Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Josh Hutcherson, Julianne Moore u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin