Mittendrin statt nur dabei - Slasher-Edition
Ein absolutes Serien-Allstar-Team erwartet einen in "The Final Girls". Serienjunkies werden alleine schon durch Helden und starke Nachwuchsstars aus "American Horror Story", "Vampire Diaries", "Vikings" und "Arrested Development" bei der Slasher-Stange gehalten. Da drückt man gerne ein Auge zu, wenn der finale Film nicht ganz so temporeich wie sein Trailer, nicht ganz so blutig wie seine slashenden Vorbilder aus den 80ern ist und seine Idee sich nicht ganz so entfaltet wie sie Potenzial hätte. Als Fan alter, kitschiger Slasher-Schinken, von "Friday The 13th" über "Sleepaway Camp" bis "Tourist Trap", kommt man bei dieser süßen Parodie trotzdem auf seine Kosten. Kurzweilig, spaßig, fast familienfreundlich. Eine nette, leider etwas zu textilgeile Parodie mit coolen Jungdarstellern und mehr Emotionen als man meint. In Zeiten von Virtual Reality vielleicht sogar zukunftsweisend und noch augenzwinkernder als ohnehin.
Es geht um eine Clique Jugendlicher, die sich ein Double Feature ihres Lieblingsslashers angucken - "Camp Bloodbath". Die bittere Note, die eine der Teenagern hat, weil die Hauptdarstellerin der Filme ihre vor kurzem verstorbene Mutter ist, wird potenziert, als das Kino anfängt zu brennen und der einzige Weg für die Slasherfans durch die Leinwand in den Film führt...!!! Meta, gespickt mit Slasher-Trivia, wirklich unterhaltsam. Die Slasher werden zwar aufs Korn genommen, aber mit Herz und nie fies. Dazu ein gutes Feeling für diese spezielle Gattung Film, sodass man merkt, dass die Macher durchaus Fans der Materie sind. Leider nimmt dem Film seine niedrige Altersfreigabe wortwörtlich etwas Blut aus den Adern. Für einen netten Filmabend, am besten mit Freunden die Filme ala "Terror Train" oder "The Burning" kennen und mögen, reicht es locker. Und spätestens wenn der Film durch die Mutter-Tochter-Beziehung Themen wie Loslassen und Lebensmut streift, weiß man, dass man den Film mag. Und allerspätestens beim finalen Punch kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen als Horrorkopf.
Fazit: coole Idee, unschuldig süß umgesetzt. Eintauchen in einen kitschigen Horrorfilm mal anders. Etwas mehr Biss und Blut hätten nicht geschadet. Gelungene Retro-Details wie der pumpende Synthie-Soundtrack oder die Rückblende in schwarz-weiß wissen zu gefallen.