In einem Kleinstadtnest wächst in einer normalen Familie des Teufels Sohn heran. Zu seinem 18. Geburtstag soll er im Vollbesitz seiner Kräfte seine Schreckensherrschaft antreten. Nur gut das Erzengel Gabriel auch auf Erden weilt und zwar in der Reinkarnation einer hübschen Schülerin, die noch nichts von ihrem Glück ahnt…
LUZIFER a.k.a. FEAR NO EVIL von Regisseur LaLoggia, der später nochmal mit DIE PHANTASTISCHE REISE INS JENSEITS von sich reden machte, ist eine gelungene Mischung aus DAS OMEN und Brian De Palmas CARRIE. Trotz des niedrigen Budgets wurde solide inszeniert, sodass düstere Atmosphäre eine Chance hat und nicht von ungewolltem Humor aufgrund Unzulänglichkeiten im Keim erstickt wird. Die Rolle von Andrew, so der Name des pubertierenden Belzebubs (nicht gerade furchterregend!), spielt Ex-Kinderstar Stefan Arngrim. Er verkörpert den Außenseiter und Sonderling, der sich mit piesackenden Machos und hasserfüllten Eltern herumschlagen muss, mit Bravour. Auf die Pelle rücken ihm der heimische Pfarrer und eine alte, gottesfürchtige Dame, die anscheinend auch irgendeinen Erzengel in sich trägt. Auch der Schulrowdy, ein Italo-Chauvie, macht ihm das Leben zur Hölle. Dieser drückt Andrew, um ihn zu ärgern, unter der Gemeinschaftsdusche einen dicken Kuss auf die Lippen. Erinnert irgendwie an Mark Wahlberg in DIE ETWAS ANDEREN COP, als dieser nur deshalb Ballett lernt, um sich über die „Schwuchtel aus seiner Nachbarschaft“ lustig zu machen.
Der Mittelteil des Films ist relativ fad. Das Ausharren lohnt sich aber, denn im Finale lässt der Teen-Satan die Toten auferstehen und mutiert selbst zum Glam-Rocker im schwarzen Cape. Ferner werden ein paar nette Lichteffekte geboten, die Regisseur LaLoggia eigens kreiert hat.
Mitunter das Beste am Film ist sein Soundtrack. Hier bekommt man höllisch guten 70er-Jahre-Rock um die Ohren gebrettert, mit Songs von u.a. den Sex Pistols, Talking Heads und Patti Smith. „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones, “I Don’t Like Mondays” von Boomtown Rats und Richard Hells “Blank Generation” sorgen für perfekte Highschool-Stimmung.
Fazit:
Damien in der Pubertät. Mittelprächtiger Highschool-/Kleinstadt-Horror mit feinster Rockmusik, aber einem dürftigen, unbeeindruckenden Satansbraten.