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Kristoffer Joner spielt einen norwegischen Geologen, der in einem Frühwarnzentrum am Geirangerfjord arbeitet und einen angrenzenden Berg überwacht. Sollte es dort zu einem Felssturz in den Fjord kommen, haben die Menschen im nahe gelegenen Ort etwa zehn Minuten Zeit, um sich vor einer bis zu 60 Meter hohen Monsterwelle in Sicherheit zu bringen. Der Geologe hat gerade einen Job bei einer Ölbohrfirma angenommen, sich von seinen Kollegen verabschiedet und ist mit dem Umzug seiner Familie beschäftigt, als sich die Anzeichen für eine Katastrophe an seinem ehemaligen Arbeitsplatz verdichten. Seine früheren Kollegen sehen zunächst aber keinen Grund für Alarmismus.

Wenngleich in Norwegen entstanden, steckt viel Hollywood in „The Wave“ - im Guten, wie im Schlechten. So folgt der Film von Roar Uthaug der Dramaturgie eines klassischen Katastrophenfilms aus der Traumfabrik und verlässt die altgedienten Handlungsbahnen des Genres fast überhaupt nicht. Die heile Familie des Geologen wird ausführlich eingeführt, sodass bereits vor der Katastrophe abzusehen ist, dass der Protagonist sie später wird finden und retten müssen. Allerdings ist das einigermaßen realistische Katastrophenszenario recht interessant und auch die erste Filmhälfte durchaus unterhaltsam, weil die sich ankündigende Katastrophe ihren bedrohlichen Schatten voraus wirft. Außerdem kommen die für ihre Sachlichkeit bekannten Skandinavier in „The Wave“, im Gegensatz zu vielen Hollywood-Produktionen, ohne die (ganz großen) Übertreibungen aus, was diesen Film wohltuend z.B. von „San Andreas“ abhebt. Nur das Ende ist etwas kitschig und viel zu konventionell.

„The Wave“ umweht aber auch im Guten, vor allem in audiovisueller Hinsicht, ein Hauch von Hollywood. So ist der norwegische Film mit seinen ansehnlichen Landschaftspanoramen visuell sehr eindrucksvoll. Besonders die Bilder der verwüsteten Ortschaft in der zweiten Filmhälfte gehen unter die Haut und auch die Spezialeffekte können sich sehen lassen. Darüber hinaus ist der Film mit seinen etwas klischeehaften, aber sympathischen Figuren sowie dem überzeugend agierenden Darstellerensemble sehr zugänglich, sodass durchaus mit den Figuren mitgefiebert werden kann.

Fazit:
„The Wave“ ist ein etwas klischeehafter aber sehenswerter Skandinavien-Export mit einem grundsätzlich realistischen Katastrophenszenario, einer gelungenen handwerklichen Umsetzung und einem ordentlichen Unterhaltungswert.

66 %

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