Im letzten Viertel schwach...17.04.2017
Rentner deBiro heuert bei einer Kleider-StartUp Bude als Seniorpraktikant an. Nach ersten Vorbehalten nimmt sich die junge, hippe, überlastete Chefin direkt seiner an und merkt, welch wertvollen Menschen sie an ihrer Seite hat. Denn der Rentner ist nicht nur rüstig, sondern auch sehr erfahren, überaus geduldig und ein Coach in allen Lebenslagen. So...wird die Firma erfolgreich, die Ehe gerettet, die Chefin entlastet, schwächere Mitarbeiter werden gefördert, und auch der Rentner, Witwer übrigens, darf sich an Frau Russo erfreuen.
Nun, gäbe es hier Herrn DeNiro nicht, dann wäre der Streifen noch banaler, als er eh schon ist. Aber der Mann ist wie guter Wein, je älter er wird, desto besser wird er. Hier strickt man auch keine Geschichte nach Art von alten Eisen, die nun zusammen mal wieder Spaß haben sollen, sondern man versucht, alt und jung zusammenzuführen. So entsteht ein Plädoyer gegen das Aussortieren von Menschen jenseits der 60, was in Summe schon einmal lobenswert ist. Doch leider, leider hat man es dabei nicht belassen...
Nein, es muß wieder das Hohelied auf die Familie gesungen werden, wobei hier in der Tat auch das Rollenmodell kurz gekippt wird, denn es bleibt der Vater daheim. Doch das stimmt ihn nicht glücklich, er geht fremd, buh, aber es das darf nicht sein, die Familie auseinandergerissen, nein, das gibt es im traditionsverhafteten US-Kino einfach nicht - und bei Frau Myers als Regisseurin sowieso nicht. Doch genau diese letzte Viertelstunde eines ohnehin schon recht langen Film trübt das Vergnügen, alles wird auf einmal huschhusch zum Guten gewendet, statt ein paar Handlungsstränge zu kürzen. Nun ja, wir haben ja DeNiro, und dem kann man einfach bei allem zusehen, somit noch 7/10.