Agent John Hatcher hat genug von seinem Job bei der Polizei. Er kündigt seinen Job bei der Drogenbekämpfung und will sich zur Ruhe setzen. Als er zu seiner Familie zurückkehrt, muss er feststellen, dass sich hier so einiges geändert hat. Dealer aus Jamaica verkaufen hier in der Gegend ihr Zeug, überfallen Wehrlose und terrorisieren die Stadt. Angeführt werden sie von Screwface, einem skrupellosen Mörder und Crackdealer. Dieser hat hier sein Imperium aufgebaut, sein Reich. John beschließt, nichts dagegen zu unternehmen, doch der Zufall will, dass sich die Wege von John und einigen Jamaikanern kreuzen, und was dabei rauskommt, ist alles andere als gut. Denn mit seinem Einsatz hat John einen schweren Fehler begangen, denn nun wurde seine Familie "zum Töten freigegeben".
Das waren doch noch schöne Zeiten, als man sich bei Seagal Filmen nicht über den Bauchumfang, übermäßige Stuntmenarbeit oder mäßig aufregende DTV-Produktionen unterhalten mußte, sondern einfach nur das "auf die Fresse" Motto galt. Marked for Death stammt da noch aus der Frühphase und man kann sich hier gerne mal wieder daran erinnern, warum man eigentlich mal Fan geworden ist, denn heutzutage hat Seagal ja eher den Spitznamen des Aikido-Moppels.
Hier interessieren die simple Rachestory und kaum meßbares schauspielerisches Talent wenig, solange der Rest stimmig ist. In Sachen Action gibt's mit blutigen Shootouts, wilden Verfolgungsjagten und haufenweise Haue inklusive multipel gebrochener Extremitäten eigentlich alles, was man als Sofa-Schläger vor dem Bildschirm so braucht. Dazu kommt noch ein charismatischer Bösewicht, Gangster mit lustigen Frisuren und selbst die Voodoo Atmosphäre mit allerlei Hokus Pokus fügt sich gut in die Geschichte ein, wenn denn die Finsterlinge eben auch wirklich von einer Karibik Insel stammen.
Die große Rache an der Reggea-Drogen-Connection (wann lernen es die Banditen endlich sich nicht mit Seagals Filmfamilie anzulegen, ist schließlich noch nie gutgegangen) bietet sogar einen netten Schlußtwist, denn nach der vermeintlichen Erstürmung der Hochburg in Kingston/Jamaika wartet Marked for Death mit einem weiteren Anführer auf. Beinahe schade das Hatchers Kommentar letzter Kommentar am Fahrstuhlschacht nicht auch noch in Erfüllung ging. Am Showdown gibt es jedenfalls nichts auszusetzen.
Jau, Screwface, leichentürmende Ermittlungen und ein Star in körperlich guter Form machen Laune. Wer beispielsweise schon immer mal den Helden zwischen einem Müllwagen und einem Schaufelbagger mit Molotov Cocktail auf dem Schoß sehen wollte, sollte hier dabei sein. Für mich ist Marked for Death absolut einer der top drei Filme des Meisters. Daumen hoch (außer im Film, da wär er fünf Sekunden später Knochenstaub)
9/10