Zum Töten freigegeben ist einer der wohl härtesten, als auch besten Filme die Seagal bis jetzt gemacht hat. In kaum einem anderen Film geht er brutaler und rücksichtsloser gegen "die Bösen" vor und am Ende des Films fragt man sich zu Recht, wer jetzt eigentlich in diesem Film nicht zum Töten freigegeben war.
Zur Story: DEA Agent John Hatcher will nach seinem letzten Einsatz, bei dem er seinen Partner verloren hat, erstmal eine Auszeit nehmen und zieht zu seiner Familie, die in einem ruhigen Vorort lebt. Doch der Schein trügt, jamaikanische Drogendealer, unter der Führung eines gewissen Screwface, der scheinbar magische Kräfte hat, verführen die Jugendlichen der High School zu Drogen. Als Hatcher sich einmischt, geraten er und seine Familie in die Schußlinie der Verbrecher. Nachdem seine Nichte nach einem Anschlag im Krankenhaus liegt, fliegt John zusammen mit seinem alten Freund Max und dem jamaikanischen Cop Charles nach Jamaika, um Scewface zur Strecke zu bringen.
Die Story ist nur einmal mehr eine Variation des Selbstjustizthemas welches den Inhalt von Seagals ersten vier Filmen ist. Allerdings klappt es hier besser als in "Nico", "Hard to kill" und "Deadly Revenge". Dies liegt zum Einen an den besser ausgearbeiteten Nebenfiguren und zum Anderen am höheren Actiongehalt. Viele Schießereien, gut choreographierte Kämpfe und Autoverfolgungsjagden die erst im Supermarkt ihr Ende finden.
Seagal zeigt hier seine gewohnten Nahkampftechniken noch ohne Doubel und wenn man ihn heute so in seinen "direct to Videothek" Produktionen sieht, sehnt man sich nach einem letzten Film im Stil von "ZTf".
Basil Wallace als charismatischer Gangsterboss, dessen Gesicht Screwed ist (was auch immer das übersetzt heißen soll), spielt ganz gut und es wundert, dass in seiner Filmographie sonst hauptsächlich Nebenrollen von Amiserien zu finden sind.
Keith David als Sidekick von Seagal, muss leider meistens im Wagen warten, spielt aber überzeugend den wütenden Footballcoach, der seine Schüler schützen möchte.
Fazit: Abgeschlagene Körperteile, eingedrückte Augen und jede Menge gebrochene Knochen so brutal ist Steve selten gegen seine Feinde vorgegangen. Wer Seagal noch einmal in alter Form erleben will muss hier unbedingt zugreifen.
7/10Punkte