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Steven Seagal räumt unter der jamaikanischen Drogenmafia auf.

Nach einer weiteren fehlgeschlagenen Aktion, bei der sein Partner stirbt, zieht sich John Hatchet aus dem aktiven Dienst des DEA zurück und besucht seine kleine Heimatstadt. Doch auch dort hat das Verbrechen schon Einzug gehalten, und es herrscht ein harter Verdrängungskampf zwischen kolumbianischer und jamaikanischer Mafia. Letztere wird vom skrupellosen Screwface geleitet, der umgehend einen Anschlag auf Hatchets Familie verüben läßt, bei dem seine Nichte schwer verletzt wird. Zwar hatte Hatchet sich geschworen, den Kampf gegen die Drogenbarone bleiben zu lassen, doch nun betrifft ihn die Sache persönlich. Zusammen mit seinem schwarzen Kumpel und einem jamaikanischen Polizist zieht er in die Schlacht, und es ist klar, wer zuletzt die Oberhand behalten wird.

Ach, wie war das schön, als die Stories noch einfach und durchschaubar waren, als man wußte, es gibt einen Guten, viele Böse, aber die stehen zum Schluß alle nicht mehr. Steven Seagal hat bei seinem dritten Streich alle Vorteile auf seiner Seite: Einen Regisseur, der sich in diesem Metier auskennt, vernünftige Gegner, denen das Miessein aus jeder Pore tropft, Reggaemusik und eine maximale Portion Härte. Es ist einfach ein großer Spaß, dem Film seinen Lauf zu lassen und auf den „Anlaß“ zu warten, den die zünftigen Rachestreifen immer irgendwann präsentieren. Hier dauert es bis zur Filmminute 38, danach ist es aus mit Seagals Friedlichkeit. Zwar gibt es davor schon das eine oder andere kleine Gefechtchen, doch nach dem „Anlaß“ versteinert sich des Mimen Miene, und mit gewohnter Gewaltbereitschaft geht es schnörkellos zur Sache.

Da brechen reihenweise die Knochen, man kann deutlich sehen, welche Feinheiten der Aikiodosport mit sich bringt, wenn man ihn denn beherrscht. Das beste am Film ist, daß es den Bösewicht gleich zweimal gibt, denn so kann er zwei kreative Tode sterben, das war zu diesen Zeiten Pflicht. Natürlich sollte man den unbescholtenen und unbedarften Kinogänger aber an dieser Stelle warnen: das ist kein Film mit auch nur der kleinsten Portion Anspruch, hier geht es ganz allein um möglichst viel Gewalt. Auch aufgrund der farbigen Szenerie, der angenehmen Musik, dem kleinen Auftritt von Danny Trejo ( der, wie in fast jedem seiner Filme, sauber eingeschenkt bekommt...) und des eingestreuten Voodoo-Kultes gehört dieser Film ganz sicher zu Seagals Besten und insofern in jede Sammlung. Voll und ganz verdiente 10/10.

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