Die junge Ana unternimmt mit ihren Freunden einen Trip durch das chilenische Hinterland. Als die Clique eine offenbar schwer verletzte Frau am Wegesrand entdeckt, tauchen kurz darauf auch schon zwei merkwürdige Typen auf, die sämtliche Anwesenden außer Gefecht setzen und anschließend auf eine abgeschiedene Folter-Farm verschleppen, wo Ana und die anderen dann auf Gedeih und Verderb den Launen der degenerierten Sippe ausgeliefert sind... Aha, in Chile hat man also auch "Texas Chainsaw Massacre" gesehen, oder wie...? Der hierzulande mit einem sehr *ähem* augenfälligen Cover-Artwork vertriebene "Sendero" (zu Deutsch: "Pfad") kommt dabei aufgrund seiner offensichtlichen Low Budget-Herkunft zwar ähnlich schroff und kantig daher wie Tobe Hoopers besagter 1974er-Klassiker, rekapituliert allerdings inhaltlich bestenfalls doch nur einige gängige Standard-Situationen des Genres, die mit ein bisschen handgemachter Effekt-Sülze aufgepeppt werden, ansonsten aber doch ziemlich langweilig geraten sind und demnach auch eher mal wirkungslos verpuffen. Lucio A. Rojas, für den das Ganze dann auch nur eine Fingerübung für seinen zwei Jahre später entstandenen, ERHEBLICH letaleren und eindringlicheren "Trauma - Das Böse verlangt Loyalität" darstellt, empfiehlt sich hiermit nun nicht gerade als große Regie-Leuchte, die es verstehen würde, aus den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln maximales Kapital zu schlagen, denn der heruntergekommene Drehort und die Handvoll (schlechte) Schauspieler tragen die ebenso oberflächliche wie unflotte Inszenierung keinesfalls, zumal die Handlung ja echt so dünn ist wie das Herkunftsland schmal. Allenfalls die Absicht, mit kruden, sexuellen Details - die widerlicher sind als die Splatter-Einlagen - schocken zu wollen ist ein wenig auffällig, ansonsten handelt es sich bei "Sendero" aber wirklich nur um den x-ten Abklatsch für harte Fans, wenn auch dieses Mal aus etwas "exotischeren" Gefilden. Ach ja: Mit viel gutem Willen und zwei zugekniffenen Augen kann man hier bereits zwischen den Zeilen eine angedeutete Kritik an der Pinochet-Diktatur herauslesen, was von Rojas in dem besagten "Trauma" dann sehr viel deutlicher herausgearbeitet wurde...
3/10