Im Grunde ist es mutig, inmitten der Handlung vom Kurs abzuweichen und von Haunted House auf Science Fiction umzusteigen, doch im vorliegenden Fall birgt das mehr Logiklöcher und unbeantwortete Fragen als einen gelungenen Twist.
Madison (Ali Larter) lebt mit Sohn Jacob und Tochter Haley in einem Haus, in dem sie von Geistererscheinungen umgeben sind. Haley sieht in der Gestalt eines Dämons ihren verstorbenen Vater, während Jacob zunehmend zu Aggressionsschüben neigt. Ein befreundeter Parapsychologe soll helfen, den Geheimnissen der merkwürdigen Gestalten auf die Spur zu kommen...
Ali Larter hat sich verdammt gut gehalten und wirkt in der Einstiegssequenz beinahe wie eine Studentin, die als Babysitter tätig ist und anbei nach den Kindern schaut. Bereits hier taucht ein Geist auf, welcher sich von den beiden weiteren ein wenig unterscheidet, wobei die Erscheinungen teilweise etwas zu lange gezeigt werden. Statt filigraner, düsterer Anzeichen bringt Regisseur Alistair Legrand gleich die Brechstange ins Spiel, beweist zwar ein sicheres Händchen für die Gestaltung seiner Kreaturen, doch dadurch geht viel von der beklemmenden Grundstimmung verloren.
Zudem wiederholen sich die Effekte im Verlauf. Geist erscheint oder lässt seine Hände von der Decke baumeln, drückt das Gesicht durch die Wand oder weilt im Trockner, um danach als glitschige Gestalt hervor zu kriechen, doch eiskalt erwischt wird man bei alledem zu keiner Zeit. Später gesellen sich noch schwebende Dinge und sich von selbst bewegende Türen hinzu und genau diese Umstände passen rein gar nicht zur finalen Szenerie, denn da geht es schließlich um Experimente mit einem Teleporter und diversen Zeitebenen.
In diesem Zusammenhang werden allenfalls vage Erklärungen geliefert, wogegen die letzten Einstellungen bezüglich der Mutter rein gar keinen Sinn ergeben. Zeitreisen hin oder her, doch gewisse Aspekte fallen im letzten Drittel nur noch hanebüchen aus.
Handwerklich ist demgegenüber nicht so viel anzukreiden. Kamera und Schnitt arbeiten ordentlich, der zurückhaltende Score weicht einer ordentlichen Sounduntermalung mit gelungenen Parts und auch die wenigen Gewalteinlagen wie Fleischwunden oder Kehlenschnitt gehen in Ordnung. Ali Larter performt solide, die beiden Jungmimen sind zumindest bemüht und die dämonischen Erscheinungen sind sehr gut besetzt, primär der Gefangene aus der Zukunft gibt eine wahrlich bedrohliche Erscheinung ab.
Jedoch steht und fällt ein Großteil mit der Handlung, die eben gegen Showdown ein paar groteske Thesen einbindet, welche den bis dato noch passablen Eindruck deutlich runter ziehen. Grundlegend ist die Atmosphäre im Haus stimmig, ein paar familiäre Themen nehmen zuweilen etwas viel Raum ein, wogegen der Einfluss einer ominösen Firma viel zu oberflächlich gestreift wird.
Die Geistererscheinungen und einige damit verbundene Action macht phasenweise Laune, doch am Ende überwiegt die Enttäuschung über blödsinnige Erklärungen und nicht nachvollziehbare Entwicklungen.
4 von 10