Review zu „Legend“ (2016)
Was ist besser als ein Tom Hardy ? Genau ! 2 Tom Hardys ! Erzählt wird hier die Geschichte der beiden legendären Kray-Zwillinge Reggie und Ronnie Kray, die ein kriminelles Imperium im London der 60er Jahre errichtet haben.
Filme über Gangster bzw. Mafiosi, egal ob eine fiktive oder biografische Geschichte erzählt wird, sind in der Regel nach einem Schema aufgebaut, in dem Aufstieg und Fall des Imperiums und entsprechend die Ermittlungsarbeit der Behörden parallel erzählt werden und sich entsprechend zuspitzen. Bei diesem Film ist das ganze eher biografisch ausgelegt und die Frage stellt sich, auf was der Fokus hier gelegt wird, da das ganze Abklappern von Stationen mit fortlaufender Dauer des Films sehr redundant werden und das Pacing des Films störend beeinflussen kann.
Die genretypische Struktur ist hier der einzige Schwachpunkt des Films. Für mich als Fan von Tom Hardy wird in diesem Film klar der Fokus auf seinen Hauptdarsteller gelegt, der gleich beide Kray-Brüder verkörpert, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Reginald „Reggie“ Kray ist der geerdete, rationalere, kontrolliertere der Beiden, der sich mehr auf den Aufbau des Imperiums und seine aufkeimende Beziehung zu Frances kümmert. Ronnie Kray ist wahnsinnig, geisteskrank und extrem unberechenbar – zudem ist er homosexuell veranlagt. Der Fokus auf Tom Hardy zahlt sich hier in meinen Augen aus, die Konflikte zwischen den Brüdern, auch unter Berücksichtigung der allgemeinen Bruder-Thematik, werden von ihm extrem gut dargestellt. Von Wut, Trauer, Komik, Stil und Bedrohlichkeit ist einiges dabei. Der Stil des Films an sich baut auch sehr gut die Atmosphäre des Londons der 60er-Jahre auf, die den Film in Verbindung mit der leicht dramatischen Musik eine sehr atmosphärische Note geben.
Mich hat der Film unterhalten und für jeden Tom-Hardy-Fan ist der definitiv Pflicht. Ich habe aus diesem Jahr schon viele Filme gesehen, die schlechter, und nur wenige, die besser sind als Legend – Sollten die Quartale 2+3 im Jahre 2016 nur wenige geeignete Kandidaten für meine Top10 des Jahres liefern, könnte Legend definitiv auch einen Platz in meiner Top10 2016 bekommen.
„Legend“ bekommt von mir 9/10 Punkte