Schade, dass die kurze Spieldauer nicht noch etwas mehr Tiefgang der interessanten Geschichte ermöglicht, denn dann hätte "Kite" zum Klassiker avancieren können.
Das auf den ersten Blick völlig unschuldig aussehende Schulmädchen Sawa ist eine knallharte Auftragskillerin, die allerdings niemanden außer ihrem Vormund Akai auf der Welt hat. Auf der anderen Seite ist Auftragskiller Oburi, dessen Alltag sich kaum von Sawas unterscheidet. Die Einsamkeit verbindet die beiden und lässt sie näher zueinander finden. Doch auch mehr lässt die Story schon gar nicht zu, da es mitunter auch den Tod von Sawas Eltern zu rächen gilt.
Vollgestopft mit zahlreichen blutigen Schießereien am laufendem Band bekommt der Zuschauer das maximale, nur mögliche Pensum an Action in den geschätzten 55 Minuten geboten, zumal ruhige Phasen auch einfach zwingend sind. Der Härtegrad der Sequenzen ist enorm hoch, da im Körper des Opfers explodierende Kugeln es unter anderem ordentlich splattern lassen. Dazu bewies man ab und zu auch ein richtig gutes Gespür für unterhaltsame Sprüche ("Ich werde mit deinem Hirn die Wände tapezieren."). Auf der anderen Seite brennen sich aber auch skrupellose Hardcore-Sexszenen ins Gehirn und haben lobenswerterweise nicht nur den sexuellen Hintergrund.
Ein wirklicher Anime mit einer Fülle an Zutaten. Auch wenn die deutsche Synchronisation und die mittelmäßigen Zeichnungen keinen umhauen, so verliert man doch die eine oder andere Träne, dass "Kite" nach nur ungefähren 55 Minuten schon wieder vorbei ist.