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Henry Fudd (Buck Kartalian), ein Mann mittleren Alters, bewohnt ein Zimmer im Haus seiner dominanten (Alptraum-)Mutter und führt ein einsames, ereignisloses Leben. Eines Tages stößt er in einer Gärtnerei auf eine kleine Pflanze, die seltsame Geräusche von sich gibt. Henry kauft das interessante Gewächs und stellt es in sein Zimmer, wo es dank seiner Pflege gut gedeiht. Die Pflanze entpuppt sich als eine rasant wachsende Verwandte der Venus Fliegenfalle, die mit einer verführerischen Frauenstimme zu sprechen vermag. Außerdem hat sie Hunger. Zu Beginn läßt sie sich noch mit Fliegen und Fröschen abspeisen, doch wenig später sättigen sie selbst Hunde und Katzen nicht mehr...
Please Don't Eat My Mother
ist das Paradebeispiel eines Exploitationfilms. Man nehme eine geniale Grundidee (die nicht die eigene ist) und füge jede Menge Titten, Ärsche und Sex hinzu. Nachdem man das Ganze schnell und billig heruntergekurbelt hat, muß noch ein sensationsheischendes Poster her, und schon kann man den Film (der den Erwartungen natürlich nicht gerecht wird) auf das gierige Zielpublikum loslassen. Exploitation-Mogul Harry Novak war die treibende Kraft hinter dieser schrägen Sexklamotte, die derart frech von Roger Cormans The Little Shop of Horrors klaut, daß man sich fragen muß, wie zum Teufel Novak und sein Drehbuchautor Eric Norden damit durchkommen konnten. Please Don't Eat My Mother ist bestimmt kein guter Film, aber als ein an die niederen Instinkte appellierender Sexploitationstreifen funktioniert er bestens. Denn da Henry Fudd ein Voyeur erster Klasse ist, bekommen wir einige explizite (aber meist nicht besonders antörnende) Sexszenen zu sehen, die die Grenze zum Hardcore in einigen Momenten sogar überschreiten. Hauptdarsteller Buck Kartalian, der einige Jahre zuvor bereits als Octaman im gleichnamigen Trashheuler zu bestaunen war, trägt durch sein famoses Overacting ebenfalls beträchtlich zum Unterhaltungswert bei. Unter den Opfern der gefräßigen Pflanze ist auch Rene Bond, eine der populärsten Pornostars der 1970er Jahre, die in Filmen wie High School Fantasies, Teenage Sex Kitten oder Do You Wanna Be Loved? ihr Talent unter Beweis stellte. Ihre Sexszene zählt neben den Auftritten der lustigen Gewächse zu den absoluten Höhepunkten. Die Killerpflanzen sind übrigens an Lächerlichkeit kaum zu überbieten; man hat fast Angst, daß sie kaputt gehen, wenn man sie mal zu schief anschaut. Fazit: Please Don't Eat My Mother ist ein unterhaltsames, mit seinen 97 Minuten aber deutlich zu lang geratenes Sexploitation-Movie, das Fans des Genres recht gut munden sollte. Schade allerdings um die vergebene Chance, denn dies hätte ein echter Knaller werden können.

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