1960 drehte Roger Corman den legendären "Little Shop of Horros", eine Gruselkomödie um eine fleischfressende Pflanze. 1986 legte Frank Oz sein Remake nach. Dazwischen (1972) füllte Schmuddelproduzent Harry Novak die Lücke mit dieser Sexkomödie.
Zur Story: Der über 40-jährige Henry ist ein Muttersöhnchen, der seine Zeit am liebsten als Spanner auf einsamen Parkplätzen verbringt. Sein langweiliges Leben ändert sich von dem Tag an, als er eine sprechende fleischfressende Pflanze erwirbt, die einen schier unstillbaren Hunger entwickelt: Sind es zuerst noch Frösche und Hunde, die Henry seinem nimmersatten Grünzeugs verfüttern muss, so entwickelt das Gewächs bald eine Vorliebe für das Fleisch von nackten Frauen...
"Please Don´t Eat My Mother" ist eine hierzulande nahezu völlig unbekannte Grade-Z-Produktion, die allerdings selbst die Fans des unterschlagenen Films in zwei Lager spalten dürfte: Die einen werden wohl entnervt nach spätestens 20 Minuten das TV-Gerät eintreten (oder sich mit Alk zuballern um den Rest zu ertragen), die anderen hingegen werden in diesem Ultra-Schlock vielleicht eine Offenbarung finden.
Tatsache ist, das es sich hierbei um eine No-Budget-Produktion handelt, bei der die Damen allenthalb aus der Wäsche hüpfen, wenn nicht gar in ziemlich expliziten Sexszenen zu sehen sind. Der Humor ist völlig gaga, so eine Art John Waters auf Discount-Level. Das beste sind die markigen Sprüche der Pflanze, die obendrein aussieht wie ein Phallus, aber aus allerfeinstem Pappmaché gerfertigt wurde, so dass es wohl nicht mal für einen Statistenpart in der Muppet Show gereicht hätte. Dazu gibt es die wohl geschmacklosesten Tapeten der Filmgeschichte und eine Inneneinrichtung, die Augenjucken verursacht. Generell hat "Please Don´t Eat My Mother" einige sehr amüsante Momente, andere Passagen sind hingegen ziemlich künstlich in die Länge gezogen.
Zu den Schauspielern: Hauptdarsteller Buck Kartalian ist die Rolle des Volltrottel Henry wie auf den Leib geschrieben. Kartalian, der in zahlreichen Klassikern (u.a. "Planet der Affen"), aber auch in allerhand psychotronischem Zeugs (z.B. "The Acid Eaters") zu sehen war, merkt man die Spiellaune deutlich an - auch wenn die Gage nicht höher wie zwei Essenmarken gewesen sein dürfte. Dafür darf die süße Rene Bond, ein Pornostarlet aus den 70ern, gehörig an ihm rumfummeln bzw. mit ihrem damaligen Lebenspartner Ric Lutze eine ausgiebige Sexszene spielen. Regie bei all dem führte Carl Monson, der eine Zeit lang für allerhand Schlock vom Kaliber "A Scream in the Streets" oder "Booby Trap" zu haben war.
Fazit: "Please Don´t Eat My Mother" ist wirklich Hardcore-Schlock vom allerfeinsten. Nach dem Motto: Hirnzellen aus und (irgendwie) durch... 7 von 10 Punkten, aber: Anschauen auf eigene Gefahr!