Review

iHaveCNit: Kill your Friends (2016)

Als vermutlich letzten Film aus meinem DTV-Programm des Jahres 2016 habe ich nun „Kill your Friends“ einer Zweitsichtung unterzogen, da ich diesen nach der Erstsichtung weder bewertet noch nachbetrachtet habe. So als Jahresabschluss taugt der Film nochmal richtig gut, da dieser einer der besten DTV-Veröffentlichungen diesen Jahres ist. Basierend auf dem Bestseller von John Niven wird uns hier die Geschichte des jungen A&R-Managers Steven Stelfox erzählt, der unter Einfluss von Drogen, Alkohol, Sex und Feiereskapaden immer auf der Suche nach dem neusten Hit ist, den er für seine Plattenfirma unter Vertrag nehmen kann. Dabei ist er mehr kühler, knallharter Karrierist als wirklich an der Musik interessiert – und auch daran, über Leichen zu gehen, um beruflich weiterzukommen.

Man nehme die Musikindustrie, wirft extreme Feiereskapaden aus „Wolf Of Wall Street“ in den Topf und lässt einfach so „Layer Cake“ und „American Psycho“ miteinander ficken und schon erhält man „Kill your Friends“. Angesiedelt in der boomenden britischen Musikszene Ende der der 90er-Jahre erhalten wir eine extrem derbe und bissige Satire und einen Abgesang auf die Musikindustrie. Die Einbindung von Musik aus dieser Zeit und auch leicht an reelle Musiker und Bands orientierte Acts lässt die Atmosphäre des Films nahezu realistisch anmuten. Dabei bleibt der Film optisch sehr kühl und distanziert – ähnlich wie sein Hauptcharakter Steven Stelfox. Bei Stelfox handelt es sich um eine der besten Perfomances von Nicholas Hoult, den die meisten wohl aus den X-Men-Filmen oder Mad Max Fury Road kennen werden. Stelfox ist der Dreh- und Angelpunkt des Films. Man ist als Zuschauer immer ganz nah an ihm und seinen Erlebnissen dran, die er mit schwarzem und bissigen Humor neben klassischen Dialogen auch durch Voice-Overs, brutalen Tagträumen und dem Durchbrechen der 4. Wand narrativ unterstützt. Der Film gewinnt trotz der unterkühlten Art auch stark an Spannung, ist sehr derb und konsequent in der Darstellung und hält einen bei der Stange wie eine gute Platte.

„Kill your Friends“ - My Second Look – 9/10 Punkte.

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