Die Crew eines Krabbenkutters birgt irgendwo im Polar-Meer eine abgestürzte russische Raumkapsel, in der sich immer noch die tiefgefrorene Leiche eines Kosmonauten befindet. Dummerweise haben die Russen im All Experimente mit See-Parasiten durchgeführt, die darauf hin mutiert sind und nun aus ihrem aufgetauten Wirtskörper ausbrechen, spontan auf Monster-Größe anwachsen und durch den Kahn schlurfen... Teils crowdgefundetes Creature-Feature, das von seinen Machern (den F/X-Wizards hinter einer ganzen Latte bekannter Hollywood-Streifen) explizit als Antwort auf das "Das Ding aus einer anderen Welt"-Remake/Prequel von 2011 verstanden werden will, bei dem die hübschen praktischen Effekte ja im Nachhinein mit glattgewichster CGI-Politur verschandelt wurden... sowas gibt's hier nicht. Matthijs van Heijningen Jr., der Regisseur des besagten "The Thing" hat hier übrigens auch ein paar Dollar dazugegeben, das lässt ja tief blicken und so einige Produktions-Querelen vermuten, aber das nur nebenbei. In Art und Anlegung gemahnt "Harbinger Down - Das Grauen lauert im Eis" folglich an die Monster-Streifen der 80er und 90er, das Setting ist dasselbe wie in "Proteus - Das Experiment" und "Leviathan" (wässrig halt) und die Ekel-Szenen werden ausgespielt wie in "Der Blob" oder eben "Das Ding aus einer anderen Welt". Leider aber ist der Film trotz aller Bemühungen seitens der Macher nicht besonders gut geworden, ein wenig mehr Originalität beim Inhalt hätte nämlich schon sein dürfen, man schlabbert halt wirklich gänzlich auf der Schleimspur der genannten Streifen rum, nur waren die eben schlicht besser gemacht. Fairerweise muss man "Harbinger Down" allerdings attestieren, dass er auch tatsächlich nie den Anspruch erhebt, inhaltlich mehr zu liefern als irgendeiner der von mir bereits aufgezählten Filme, und es soll ja nach wie vor Genre-Fans geben, für die das allemal ausreicht. Die eingesammelte Kohle ist wohl tatsächlich zur Gänze in die Effekte geflossen und eventuell noch an Lance Henriksen als namhaftes Zugpferd (nicht, dass er das nicht wert wäre). Mir hätte es gefallen, wenn ein paar Produktions-Dollar in ein paar Glühbirnen investiert worden wären, damit man von den handgemachten Monster-Kreationen im Finale auch was sieht. Die Animatronics, Make-Ups und Monster-Props sind eigentlich nämlich 'ne Schau... dafür einen Extra-Punkt obendrauf...
6/10