iHaveCNit: (on Netflix): Beasts of No Nation (Veröffentlicht: 2015 / First Look: 2018)
Passend am Wochenende an dem bekannt wurde, dass Cary Joji Fukunaga nächster Bond-Regisseur wird, wurde ja seine Serie „Maniac“ veröffentlicht. Ich habe am selben Wochenende dann auch noch Fukunagas Werk „Beasts of No Nation“ gesehen und möchte nach einer zweiten Sichtung noch etwas zu diesem richtig starken Werk schreiben.
Agu ist ein kleiner Junge, der in einem nicht näher benannten afrikanischen Staat mit seiner Familie lebt. Der dort herrschende Schutz durch UN-Truppen hält allerdings nicht lange als das Dorf von Agu vom herrschenden Krieg überrannt wird. Er wird von seiner Mutter und seinen Schwestern getrennt und sein Vater und sein Bruder werden erschossen. Er kann jedoch flüchten und trifft auf eine Gruppe von Kindersoldaten unter der Führung eines Kommandanten, der er sich anschließt.
Basierend auf einem Buch hat Fukunaga Jahre an der Geschichte um einen jungen Kindersoldaten und dessen Erfahrungen gearbeitet und daraus einen extrem beeindruckenden, aber auch unangenehmen und bedrückenden Film geschaffen, der wohl einer der ersten großen Filmproduktionen auf Netflix war. Fukunaga interessiert sich sehr für die Psyche seiner Hauptcharaktere und wie Ereignisse im Leben der Protagonisten sich auf die Psyche auswirken. Hier ist Agu der Protagonist des Films und wir erleben hautnah, wie sich sein Charakter über den gesamten Film entwickelt und wie er lernt mit der Situation umzugehen und diese zu verarbeiten. In einer Zeit, in der für z.B. die Oscars Diversitität noch nicht ganz gefragt war, ist „Beasts of No Nation“ ganz klar als gescheiterter Versuch zu werten, erfolgreich Oscar-Bait für Idris Elba zu betreiben. Auch wenn er definitiv eine Nominierung wert war, denn Elba bekommt hier genug Zeit zu zeigen, was für ein guter Schauspieler in ihm steckt. Ich finde es visuell sehr interessant, dass auch Fukunaga hier für die Cinematographie verantwortlich war und man merkt, dass der Film vollkommen auf der Vision von Fukunaga fußt und auch der Soundtrack von Dan Romer unterstützt die Atmosphäre des Films ungemein und wenn der Film nicht die ein oder andere Länge gehabt hätte, wäre ein durchgehender Sog entstanden, der den Film auf ein unglaublich meisterhaftes Level gehoben hätte.
„Beasts of No Nation“ - My Second Look – 9/10 Punkte.