Der deutsche Ermittler Hans Ebert reist nach Rom, um seinen italienischen Kollegen Aristide D'Amato dabei zu helfen, eine grausige Mordserie aufzuklären, die die Handschrift des berüchtigten deutschen Serienmörders Karl the Butcher zu tragen scheint. Doch das Morden geht weiter, und im Hintergrund beschwört der sinistre Professor Vassago gar dämonische Mächte...
Die "Violent Gore"-Reihe von Andreas Schnaas war lange Zeit ein Synonym für miesen, aber enthusiastischen Amateur-Splatter aus deutschen Landen. Nun ist Bösewanz Karl nach Italien übergesiedelt und geblieben ist von der Original-Reihe...nichts. Schnaas selber hatte mit der Produktion, kreativ gesehen, gar nichts zu tun und hat nur einen kurzen Cameo. Kurze Auftritte haben auch die beiden B-Film-Größen Enzo G. Castellari und Luigi Cozzi, Genre-Veteran Giovanni Lombardo Radice bekleidet gar die größere Nebenrolle des bösen Profs.
Zuerst einmal muss man eins attestieren, "Violent Shit: The Movie" ist ein Film. Mit einer Story, die Anfang, Mitte und Ende besitzt, sich, und den Zuschauer, aber mit Nebenschauplätzen überfordert, die am Ende kein kohärentes Ganzes ergeben (oder gibt es irgendwo einen 2-stündigen, leichter nachvollziehbaren Extended Cut?). Regie, Kamera und Schnitt sind solide. Aber auch nur, wenn man zum Vergleich die Absolventen eines Anfänger-Kurses Film an der Volkshochschule heranzieht. Die Regie ist einfallslos, gerade bei den Gore-Szenen scheint es, als ob man nur das, was man vorher zu Papier gebracht und vorskizziert hat, einfach abgefilmt hat, ohne vor Ort weiter gemeinschaftlich daran zu arbeiten. Der Kameramann weiß zumindest, dass man nicht gegen die Sonne oder bei zu wenig Beleuchtung filmen sollte, allerdings vergaß er den klugen Spruch zu beherzigen, der da lautet: "Wenn Du keine Ahnung davon hast, lass gefälligst die Finger von der Zoom-Funktion." Ansonsten ist die Kameraarbeit sehr statisch, immer noch besser als wenn alles übelkeitsanregend verwackelt. Der Schnitt ist langweilig und frei jeglicher Dynamik. Die Musik ist unauffällig, was hier schon ein Kompliment ist, denn das heißt, dass sie wenigstens nicht nervt. Die Hauptdarsteller haben nicht nur die undankbare Aufgabe, gegen die schlecht geschriebenen, mit keinerlei sympathischen Charakterzügen ausgestatteten Protagonisten mit Leben zu füllen, was in keiner Szene auch nur ansatzweise gelingt. Zu allem Überfluss sehen sie im Vergleich mit einem gestandenen Mimen wie Giovanni Lombardo Radice, der tatsächlich etwas mimisches Können und auch Routine besitzt, sich aber merklich zurücknimmt, nochmal um einiges schlechter aus. Der Karl-Darsteller ist hinter seiner Maske eh darauf angwiesen, dass man seine Szenen ordentlich inszeniert, da hätte man auch einen Shakespeare-Mimen engagieren können, ohne das ein eklatanter Unterschied ersichtlich gewesen wäre.
Fazit: Die in früheren Zeiten der für "Violent Shit" typische Aneinanderreihung heftiger, aber durchsichtig und billig getrickster Gore- & Splatter-Eskapaden ist so etwas wie einer übernatürlich angehauchten Giallo-Story gewichen, die verworren zu nennen noch untertrieben wäre und vor allem langweilig vor sich hinplätschert. Und in seiner Königsdisziplin, dem ausufernden, im Dutzend billigeren Geschmodder, versagt der Film dann auch noch vollkommen. Es werden zwar einige blutige Morde eingestreut, die allerdings sehr kurz ausfallen, und im Finale geht es mehr ans Eingemachte, sprich die Gedärme, doch im HD-Zeitalter sind die schlechten F/X weder ekelerregend noch regen sie zum Schmunzeln an. Und es ist auch kein gutes Zeichen, wenn der frühe, aber auch nicht sehr lustige Cameo von Castellari und Cozzi ganz klar das Highlight des Streifens darstellen, sofern man das so nennen mag. Ein sehr, sehr schlechter Film, knapp 80 Minuten unwiederbringlich verlorene Lebenszeit. Der schlechteste Film, den ich seit wirklich sehr langer Zeit gesehen habe.