Karl the Butcher is back! In Rom ereignet sich eine mysteriöse Mordserie. Die Opfer sind grausam verstümmelt. Die Ermittler tappen im Dunkeln, doch die Kollegen aus Deutschland erkennen Ähnlichkeiten zu Mordfällen aus der Vergangenheit...
Die VIOLENT-SHIT-Reihe – gehasst, verdammt, vergöttert. Für Fans des deutschen Amateursplatters Kult, für alle anderen der Bodensatz des Films. Nun, 26 Jahre nachdem der Hamburger Filmemacher Andreas Schnaas den Wahnsinn ins Leben gerufen hat, heißt es „VIOLENT SHIT Reloaded“. Titelheld Karl the Butcher meuchelt wieder. Dieses Mal in Italien und ganz ohne das Zutun von Schöpfer Schnaas, welcher lediglich in einer winzigen Nebenrolle auftritt. War der Amateurfilm aus dem Jahre 1989 eine wüste Aneinanderreihung von brachialen Gewaltszenen und dilettantischen Home-Made-Spezialeffekten, will das Reboot eine Art Giallo sein. Kommissare begutachten Tatorte. Prostituierte beißen ins Gras. Ein Okkultismus praktizierender Professor beschwört das Böse herauf. In einer Villa bricht eine laszive Sexorgie aus. Die Story ist nur schwer verständlich, dafür aber extrem langweilig erzählt. Splatter ist rar und Blechfresse Karl hat verschwindend wenige Auftritte. Und wird es mal brutal, dann so desaströs schlecht gemacht und unansehnlich, dass alles zu spät ist. Da sehnt man sich als Splatterfreak Szenen wie im Original herbei, in denen Jesus geköpft und eine Bitch vaginal zersägt wird.
Hieß es auf dem VHS-Cover von Teil 1 „Expect the Worst“, ist es nun 26 Jahre später tatsächlich so weit. Die Neuauflage und Neuinterpretation von Regisseur Luigi Pastore (SYMPHONY IN BLOOD RED) ist wirklich „the Worst“, was man seit Langem gesehen hat. Und das trotz höherem Budget, diversen prominenten Gastauftritten von Altstars und super schicker Buchbox-Veröffentlichung. Die Idee den Killer mit der Ofenrohrmaske im Giallo-Gewand metzeln zu lassen, klingt zunächst famos. Ihre Umsetzung ist jedoch zum Haareraufen. Miese Story, null Thrill und gescheit splattern tut’s auch nicht. Die Kohle, die hier mehr am Start war, ging wohl komplett für die Gaststars drauf. Kamera, Licht, Story, Acting - unter aller Kanone und auf dem Niveau von DÄMONENBRUT, wenn überhaupt. Klar: Das Bild ist dank HD nicht mehr grobkörnig und duster wie damals auf VHS. Dafür erkennt man aber leider umso deutlicher, was für Rotz einem hier aufgetischt wird. War GERMAN ANGST ein wichtiges Signal dafür, dass deutscher Underground-Horror lebt, ist VIOLENT SHIT – THE MOVIE leider das genaue Gegenteil.
Mit von der Partie und in Nebenrollen versteckt sind Genre-Größen wie Giovanni Lombardo Radice (CANNIBAL FEROX, ASPHALT-KANNIBALEN, DER SCHLITZER), Luigi Cozzi (STAR CRASH, ASTARON, HERKULES mit Lou Ferrigno), Enzo Castellari (KEOMA, RIFFS, TOTE ZEUGEN SINGEN NICHT) und Barbara Magnolfi (SUSPIRIA, CUT AND RUN).
Fazit:
Expect the Worst.