Richtig unheimliche Filme aus Hollywood waren zuletzt Mangelware. Da wurde lieber nochmal eine Fortsetzung zu einem FastFood-Slasher bemüht, bevor man sich, die Arbeit macht, sich was Neues für die Horrorfans einfallen zu lassen.
So richtig neu ist „Ring“ ja nun auch nicht. Aber das stört die Amis nicht, da wohl nur ein verschwindend geringer Prozentsatz das japanische Orginal „Ringu“ kennen dürfte, dass für die erfahrenen Filmfreaks zu den Glanzlichtern des asiatischen Kinos zählt.
Natürlich bedeutet ein gutes Orginal nicht automatisch ein gutes Ami-Remake – siehe „Nightwatch“.
Aber erfreulicherweise ist „Ring“ durchaus gelungen.
Die ersten fünf Minuten zeigen zwei Mädchen, die sich über ein unheimliches Gerücht unterhalten. Es soll ein Videoband geben, nach dessen Konsum man nur noch sieben Tage zu leben hat, was einem auch umgehend von einer Kinderstimme per Telefon mitgeteilt.
Diese Anfangssequenz erinnert wirklich stark an Filme wie „Düstere Legenden“ oder „Ich weiss was du letzten Sommer..“. Danach geht's aber erstmal richtig zur Sache und es folgen einige fiese Schocker.
Nach dem gelungen Start, lässt sich der Film im Mittelteil viel Zeit für die Nachforschungen der Journalistin Rachel (Jamie Watts – wirklich gute Leistung), die das Geheimnis des Videobandes aufdecken will. Hier wird unglaublich Spannung aufgebaut, die immer wieder in kurzen anfallartigen Szenen in Schockmomenten gipfelt.
Das Finale treibt den Adrenalinspiegel dann nochmal ordentlich nach oben, und bietet suptilen Horror at it`s best.
Gott sei Dank wurde auf plakativ blutige Szenen verzichtet, wodurch sich das Grauen in die Phanatasie des Zusehers verlagert. Dort bleibt es auch nach dem Abspann noch haften, denn viele Fragen bleiben unbeantwortet, was der verstörenden Atmosphäre des Films allerdings zu Gute kommt.
Fazit: Endlich wieder mal ein Horrorfilm, der das Herz klopfen lässt. Jeder der sich mal wieder so richtig gruseln und erschrecken lassen will, kommt bei „Ring“ garantiert auf seine Kosten.
8/10