Remake mit einem toten Mädchen…23.12.2008
Natürlich wieder ein Remake. Da die japanischen Gruselfilme gerade schwer en vogue sind, für den amerikanischen Markt aber tendenziell ungeeignet, weil irgendwie nicht geradlinig, machen sich es die Filmschaffenden in Hollywood natürlich wieder leicht und adaptieren Film um Film...das ist leicht, so macht man locker ein paar Taler, aber Qualität wird man so nicht erzeugen. Nun, ich kenne das Original nicht, habe nur das Buch gelesen und meine Fantasie spielen lassen, und daher konnte ich diesen Film nun ziemlich objektiv betrachten. Schnell stellt sich heraus: ich bin kein Freund des Genres und kann toten Mädchen mit schwarzen Haaren nicht all zu viel abgewinnen. Zudem macht man auch hier wieder essentielle Fehler in der Handlung und läßt den Film einfach zehn Minuten zu lang laufen.
Es geht um ein Video. Dieses haben sich vier Teenager auf einer Berghütte angesehen und sind sieben Tage danach gestorben. Die Tante eines der Teenies macht sich auf die Suche, um die Hintergründe zu recherchieren, ist sie doch Journalistin, das ist doch eine Story, vier tote Teenies wegen eines Videos. Dumm nur, daß Tante Rachel den Film findet und auch ansieht…sie hat nun noch sieben Tage zu leben, ebenso ihr Exmann und der gemeinsame Sohn. Das sollte doch für Spannung sorgen, aber das tut es leider nicht. Man ermittelt die Hintergründe und stößt auf die Familie Morgan samt Adoptivtochter, und siehe da, das Mädel ist der Quell des Bösen. Dem armen Ding ist aber auch übel mitgespielt worden…da kann man sich schon mal rächen, auch wenn Rachel und ihr Sohn das ganze überleben.
Man darf nur eines nicht tun: Fragen stellen und nach logischen Erklärungen verlangen. Wie konnte das Video entstehen? Warum klingelt bei der richtigen Person nach Videosichtung das Telefon? Wie geht das? Niemand will es uns erklären, es ist halt einfach so. Und damit machen es sich Regie und Produzent zu einfach und verkaufen den Zuseher für dumm, denn Spannung kommt während der gesamten Filmlaufzeit nicht wirklich auf. Die Sache zieht sich in die Länge, die Auflösung ist an den schwarzen Haaren herbeigezogen, und eine Fortsetzung wird dem ehernen Gesetz gemäß auch angedeutet. Darstellerisch herrscht ebenfalls Durchschnitt, die Hauptfigur ist ganz hübsch anzusehen, aber verhält sich hier und da dämlich, doch was soll es, der Rubel rollt, der Taler ist kassiert, der Film bald wieder vergessen. Indes: Das Video als Grundlage der Handlung ist fein und in der Tat irgendwie beängstigend, doch das allein reicht natürlich nicht, zumal man den Fehler macht, den Film nicht zur rechten Zeit zu beenden…5/10.