Review
von Leimbacher-Mario
Beach of the Swimming Dead
Zombiefilm und Haitrash - zwei enorm populäre, um nicht zu sagen gnadenlos überlaufene Kategorien im abgelaufenen Jahrzehnt. Klar gibt es in beiden „Pools“ herausragende Beiträge, aber der Großteil an neuer Ware war einfach belanglos bis schmerzhaft. Dennoch lässt die Fanbase nicht nach - das nenne ich mal Leidenschaft und Durchhaltevermögen! Warum man nicht schon früher auf die Idee gekommen ist, beide Subgenres zu vereinen? Wer weiß. Gutes braucht wohl seine Zeit - oder so ähnlich... In „Zombie Shark“ des SyFy-Kanals aus Amiland macht ein junger Mann mit drei (!) Freundinnen einen Wochenendausflug an einen See - nur um dort mitzuerleben, wie ein untoter und noch immer hungriger Monsterhai (entflohen aus einem Militärlabor) die Urlauber und Bewohner angreift, sich sogar seine kleine Hai-Armee aufstellt...
Bitte nicht falsch verstehen: „Zombie Shark“ ist kein guter Film. Ganz und gar nicht. Aber für die #Shark Week liefert er dennoch genug feuchtfröhliche Unterhaltung, gerade wenn man schon ganz andere Kaliber aus dieser Ecke gesehen hat. Gestern erst „Planet of the Sharks“. Dagegen wirkt „Zombie Shark“ dann wie ein nahezu vollumfänglich gelungenes Projekt, das fast auf dem Fantasy Filmfest oder so laufen hätte können. Aber eben nur mit diesen Vergleichen mit im Kopf. Auch „Zombie Shark“ durchziehen Enttäuschungen und negative Schauwerte - von den miserablen Effekten über unverständliche Wegschnitte (und nein, ich habe keine geschnittene Fassung gesehen!) bis hin zu in die Länge gezogene Telefonate oder pseudo-wissenschaftliche „Erklärungen“. Von den übersichtlichen Schauplätzen oder stumpfen Dialogen ganz zu schweigen. Und dennoch: die Grundidee hält stand, fast alle Figuren hatte ich gerne, manche davon sogar mehr als das (Concierge/Barkeeper), andere machten immerhin eine positive Entwicklung durch („Dame mit zwei schlagenden Argumenten“) und die Laufzeit überstrapaziert es nicht. Mit den richtigen Erwartungen und echten Bodens(ch)ätzen im Hinterkopf taugt „Zombie Shark“ als befriedigender Opener für einen bierseligen Abend mit Kumpels und weiteren „Connaisseuren“ - mit danach dann vielleicht noch wesentlich besseren Filmen dieser Richtung (wie „Bait“ oder „Jaws 2“).
Fazit: Rückkehr der treibenden Leichen. „Zombie Shark“ plantscht noch immer in seichten filmischen Trashgewässern - ist aber deutlich brauchbarer als vergleichbare Produktionen aus den unteren Asylum-Schubladen. Ehrlich gesagt hatte ich eine erstaunlich ordentliche Zeit - vom schicken Poster über den Machete-Hai (!) bis zu einigen sympathischen Figuren!