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Vor 40 Jahren betrat einer der besten Regisseure der Blutkunst die Bühne und leistete einen der ganz großen Beiträge des Giallo. "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" ist der erste Teil der sogenannten Tier-Trilogie, wobei die Filme miteinander nichts zu tun haben. Im Originaltitel ist nämlich ein Vogel enthalten. Ein Vogel mit kristallfarbenem Gefieder. 

Der Amerikaner Sam Dalmas beobachtet durch die Panoramafenster einer Kunstgallerie einen Mordanschlag. Sofort versucht er zu Hilfe zu eilen, aber der Killer verschließt per Knopfdruck ein zweites Fenster. Gefangen zwischen zwei Glasplatten ist er zum einen unfähig zur Hilfe, aber dazu verdammt zuzuschauen.

Diese geniale Eröffnungssequenz läßt einen die Fähigkeiten des Meisterregisseurs direkt schon zu Beginn erahnen. Natürlich noch nicht ganz so ausgefeilt wie in späteren Werken , aber dennoch ausgesprochen fulminant. Allerdings hat er hier noch nicht sein Credo "Mord als Kunst" in Arbeit.  Die Tötungsakte sind noch sehr verhalten und geschehen mehr im "Off". Dies tut der Spannung aber keineswegs in die Parade fahren. Von Beginn an ist man hier bei der Sache und fiebert bei der Suche nach dem Täter mit. Der Plot ist ausgesprochen gut ausgearbeitet und man verliert zu keiner Minute das Interesse. Unterstützt wird die gesamte Spieldauer durch den nervösen Score von Ennio Morricone der in vielen Sequenzen atonal klingt, dann aber  wieder leicht seltsame Kindermelodien beherbergt. Eine hervorragende Arbeit! Auch der Cast spielt absolut gelungen und hat mit Eva Renzi, Tony Musante, Mario Adorf und Suzy Kendall einige Stars der Zeit an Bord. Letztgenannte sah man danach auch noch in anderen Giallos (Spasmo / Torso). Mario Adorf sowieso.
Der Film wurde damals als "Bryan Edgar Wallace" Verfilmung vermarktet, was sich bis heute auch nicht geändert hat. Meines Wissens gab es von ihm dazu aber niemals eine literarische Vorlage und das Drehbuch basiert eher auf der Vorlage zu "Die schwarze Statue" von Fredric Brown. Zu Beginn der 70er war aber alles mit dem Aufdruck "Edgar Wallace" besser zu vermarkten, weshalb man wohl zu diesem Clou griff. Es ist allerdings auch nicht zu leugnen, dass der Film mit Sicherheit die Verfilmungen des englischen Bestsellerautors als Vorbild hatte. Der Plot und auch die Dramaturgie zeigen deutliche Einflüsse.

Trotzdem ist  "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe"  der Startschuß einer fantastischen Regiekarriere, die uns unglaublich viele gute Filme bescherte. Aber nicht nur das. Der Giallo bekam eine überragende Wiederbelebung und bescherte uns in sehr kurzen Abständen eine Flut von Filmen, die immer wieder die Thematik des Serienkillers aufgriff und gerne auch mal ein paar Handschuhe, als einziges Bild des Mörders zeigte.

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