Udo Honig muss in den Knast. Der Ex-Fußballstar und –manager hat Steuern im großen Stil hinterzogen. Einer freut sich dagegen über den neuen Häftling ganz besonders. Gefängnisdirektor Ludwig Moser hat mit finanziellen Problemen zu kämpfen, seine JVA schreibt dicke rote Zahlen. Da kommt das Finanzgeschick des neuen Insassen gerade recht und Honig gelingt es wirklich, den Knast profitabel zu machen. Da muss doch eigentlich ein Status als Freigänger und gemeinsame Zeit mit Ehefrau Maron drin sein. Doch dem steht die Gefängnispsychologin im Weg. Die will den Freigänger-Status nämlich erst befürworten, wenn sie herausgefunden hat, warum der erfolgreiche Manager wie ein Süchtiger über Jahre an der Börse um Millionen gezockt hat.
Der Präsident eines renommierten bayrischen Fußballclubs FC Rot-Weiß Oberbayern muß wegen Steuerhinterziehung in den Knast, wer denkt sich denn solche unrealistischen Stories aus? Aber gut, jedem ist klar das es hier um Uli Hoeneß geht, wobei es hier aber nicht um Aufklärung der Vorfälle seit dem Platzen der Aktienblase geht, sondern vielmehr um Realsatire geht. Man nehme das echte Leben und parodiert die markantesten Stationen, fertig ist die Udo Honig Story.
Man muß da gleich mal zugestehen, das Uwe Ochsenknecht den Herrn Hoeneß in Sachen Sprache, Gestik und Mimik wirklich gut hinbekommt. Sein nachgespielter Ausraster auf der Jahreshauptversammlung könnte man fast in die Archive des FC Bayern schmuggeln, falls denen mal das Original verloren gehen sollte. Auch Hannes Jaenicke als ein gewisser Franz Kaiser ist sicher ein Highlight des Films.
Das ist aber dann fast auch schon das witzigste an der Geschichte. Namen wie eben Franz Kaiser, Horst Hofersee, Gerd Bomber, JVA Bergland, Helmut Mehrwert oder Paul Greitner sind locker für einen Grinser gut, was man aber längst nicht von allen Segmenten behaupten darf. Schlimm fand ich da schon eher die überflüssige Psychoanalyse, die völlig ernst durchgezogen wird, was dann aber überhaupt nicht zur Stimmung des restlichen Films passen mag. Auch warum die Häftlinge Uniformen mit Rückennummer tragen, der Anstaltsleiter aussieht wie ein Feldwebel des ersten Weltkriegs und die Wärter wie die Leibwache von Ludwig II sind so Details, die eher blöde als lustig rüberkommen.
Eine wirkliche Lachparade oder Honigschlecken kam hier zwar nicht bei raus und außerhalb Deutschlands würde der Film höchstwahrscheinlich bodenlos floppen, aber als Fußballfan oder jemand der Geschichte verfolgt hat, ist das Ganze schon recht lustig. Etwas mehr bissige Satire und die Streichung der ganzen Psychonummer und die Honig Nummer hätte richtig gut werden können.
6/10