Review

Eine alte Gräfin, Besitzerin einer Bucht, wird von ihrem Mann im Auftrag eines Architekten, der die Bucht ausbauen will, ermordet.

Dieser Mann wiederum wird von Simon, dem Sohn der Gräfin ermordet. Im Verlauf des Filmes werden auf der Jagd nach der Erbschaft noch weitere Leute in die ewigen Jagdgründe überführt, die Mörder segnen in der Regel kurz darauf ebenfalls das Zeitliche und werden wiederum von jemand anderem getötet, der den großen Reibach riecht.

Alle gegen alle, jeder killt jeden und am Ende sind alle tot.



Dies ist simpel und verworren zugleich, immer wieder werden neue Charaktere als potentielle Hauptakteure eingeführt, so dass es im Verlauf des Filmes nicht ganz einfach ist, den Überblick zu behalten. Zumindest muss man sich niemanden merken, da sowieso niemand lang genug am Leben bleibt, dass sich dies lohnen würde.



Die Beziehungen der Protagonisten zueinander sind recht beliebig, in schwer nachvollziehbarer Manier werden hier Eltern von ihren Kindern, Frauen von ihren Ehemännern und umgekehrt und überhaupt jeder von jedem um die Ecke gebracht, "und das alles wegen einer Bucht voller Insekten und Tintenfische", wie irgendjemand, der irgendjemanden tötet um wenig später von irgendjemand anderem getötet zu werden, recht treffend bemerkt.

Besonders tiefgehend ist das nicht, der Film vermag auch kaum die Aufmerksamkeit des Zuschauers über längere Zeit zu fesseln.

Die Tatsache, dass sowieso jeder umkommt und die unspektakuläre Inszenierung ohne erkennbare Spannungsbögen machen "Im Blutrausch des Satans" zu einem Film, bei dem man irgendwie nicht aufpassen kann und sich wirklich schwer zusammenreißen muss, sich nicht dauernd mit irgendetwas abzulenken.



Für die Zeit seines Entstehens zeigt der Film einige äußerst graphische Mordszenen, die weit über das Maß an Brutalität hinausgehen, welches man von Produktionen der frühen 70er gewohnt ist.

Damit wurde Bavas Schocker ein Jahrzehnt später Vorbild für diverse Horrorflicks, die sich der hier vorkommenden Motive ziemlich unbekümmert bedienten und einige Szenen 1:1 kopierten.



Trotz der inhaltlichen Mankos muss man zugutehalten, dass zumindest formal sauber gearbeitet wurde, Kamera, Regie und Schnitt retten den Schinken halbwegs über die Runden und holen aus der blöden Geschichte heraus, was sie halt hergibt.

Aber wer nicht gerade Sammler verunglückter italienischer Filme aus den 70ern oder absoluter Komplettist ist, kann sich diese Fußnote der (Horror-)Filmgeschichte getrost sparen.

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