Review

Wie sehr den Machern ihr neues Projekt Fire Twister kann man am besten daran sehen, wie viele inhaltliche Fehler allein auf dem offiziellen Cover befinden. Ich werde das Ding mal sezieren und meinen Senf in Klammern in den offiziellen Text abgeben.

"Los Angeles (richtige Stadt, Gratulation) wird eines Tages von einer unglaublichen Katastrophe erschüttert. Ein mysteriöser Blitz (falsch, ein Bombe gelegt von Söldnern) trifft eine Bohranlage unter Wasser (falsch, einen Tank in den Hügeln) und löst eine gigantische unterirdische (falsch, oberirdischer Sturm) Explosion aus. Aus den Flammen entsteht ein riesenhafter Wirbelsturm aus Feuer. Als ob der mächtige Feuersturm von einer bösen Macht manipuliert werden würde, zieht er Richtung Los Angeles und hinterlässt eine tödliche Schneise des Terrors und der Verwüstung (falsch, nur laues Lüftchen, nicht mal die Blätter wackeln oder die Mülltonnen am Straßenrand fliegen um). Eine kleine Gruppe Überlebender schließt sich zusammen (falsch, sind die ganze Zeit zusammen), um den Ursprung des Twisters ausfindig zu machen (wozu? Die Luschen waren dabei), den Sturm einzudämmen und die Stadt zu retten. Wird es ihnen gelingen? (muß es ja, sonst kümmert sich um den Sturm weder Feuerwehr noch Katastrophenschutz)"

Wer auch immer diesen Text verbrochen hat, hat den Film garantiert nie gesehen. Das kann man allerdings verstehen, wenn man sich durch dieses Katastrophenszenario als Zuschauer gekämpft hat, denn dank Fire Twister gewinnen vergleichbare Asylum Werke doch deutlich an Qualität dazu und ich hab mich mehrmals im Film ernstlich gefragt, ob uns hier die Produzenten nun endgültig vera....schen wollen.
Fangen wir mit der Hitparade der Unzulänglichkeiten gleich mit dem dicksten Brummer an, nämlich der Computeranimation. Deren Grottigkeit ist umso auffälliger, da sie uns einen Großteil der Handlung begleitet. Leute, wir schreiben das Jahr 2015, da sollte selbst ein Freeware Bildbearbeitungsprogramm bessere Effekte auf den Schirm zaubern, was hier aber geboten wird sieht aus wie vor 20 Jahren. Doppelt schlimm ist dabei, das man sichtlich keine Kohle hatte und so die großflächige Zerstörung (AKW, Achterbahn) der Metropole komplett aus dem Rechner lutschen mußte und so umso klarer erkennbar ist, das die FX nichts taugen.
Auch die Story ist purer Nonsens. Feuer Twister gibt es ja noch auch in der Realität, aber ein intelligenter Wirbelsturm der selbstständig Hitzequellen folgt, ist dann doch ein wenig dämlich. Der Film beruft sich dabei auf einen experimentellen Supertreibstoff der in dem Tank war, doof ist die Idee trotzdem. Wer dann im Showdown nicht die Hände über den Kopf schlägt, wenn Herr Twister wie ein Hündchen selbstgebastelten Flammenwerfern folgt, dem gebührt eindeutig der Titel Trash-Gourmand.
Auch die Darsteller sind größtenteils ein Fall für den Scheiterhaufen. Die Charaktere agieren hölzern und sind weitgehend uninteressante Figuren. Besonders die Terroristen und Bombenleger wetteifern im Overacting und treffen ein Scheunentor nicht aus einem Meter Entfernung trotz bester Gelegenheiten. Als Big Name dient dann Casper van Dien, der aber wohl wußte in was für einer Gurke er hier gelandet ist und auf Autopilot schaltet. Hätte er was vom Drehbuch gehalten, hätte er mindestens Ehefrau Oxenberg und drei seiner geschätzten 25 Kinder zum Projekt mitgebracht.
Fire Twister ist einfach ein herzlich überflüssiger Streifen, der nicht mal aus Trash-Gesichtspunkten Freude macht. Doofe Leute machen doofe Sachen und ein schlechter Feuer-Kreisel fegt gelangweilt durch menschenleere Straßen und außer unseren vier Ökos plus Treibstofferfinder scheint es weder die Bewohner noch die offiziellen Behörden gesteigert zu interessieren, das ihr Stadt zu Grillkohle verarbeitet wird. Aber wer kanns ihnen verdenken, mir gings irgendwann auch am Allerwertesten vorbei.
2/10

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