In freier Natur ist es interessant, sie zu beobachten, in den eigenen vier Wänden, womöglich in Nähe des Bettes, lösen sie ab einer bestimmten Körpergröße Panik aus: Spinnen.
Kaum ein Tier sorgte in der Tierhorrorfilmwelt für mehr Beiträge, doch nur selten kribbelte es noch minutenlang nach dem Sichten am ganzen Körper („Arachnophobia“, „Mörderspinnen“).
Hier entsteht, bei leichter Phobie gegenüber den Gliedertieren, nur gelegentlich ein leichtes Unwohlsein, denn allzu sehr krabbeln sie nicht im Vordergrund, auch wenn es sich um echte Bananenspinnen und Taranteln handelt.
In ein kleines kalifornisches Nest geraten sie durch einen Flug aus Ecuador, als zwei geschäftstüchtige Burschen (u.a. Tom Atkins) nicht nur säckeweise Kaffeebohnen, sondern auch drei illegale Auswanderer mitbringen. Das Flugzeug muss jedoch notlanden, die Spinnen büchsen aus und wittern bereits die Orangenfabrik in der Nähe.
Nach einigen Todesfällen raufen sich Held Jack und einige Helfer zusammen, die Biester unschädlich zu machen…
…was tatsächlich mit Spinnenwespen, einem Mikrophon und einem Bass-Verstärker zu gelingen scheint. So herrlich hanebüchen kommt der Rest allerdings nicht daher, zwar klischeebeladen und gleichermaßen sympathisch, aber streckenweise auch tierisch langweilig, - wie ein Katastrophenszenario in Echtzeit gedreht, mit allen Schnörkeln, allen Nebensächlichkeiten und viel Ruhe, bevor überhaupt erstmal ein Spinnenangriff zu verzeichnen ist.
Besonders der Flug, die Notlandung und die anschließende Bergung durch die versammelte Dorfmannschaft nimmt ungewöhnlich viel Zeit in Anspruch. Bis dahin werden zwar bereits ein paar Randfiguren gebissen, doch dies äußert sich lediglich durch einen zusammengekniffenen Gesichtsausdruck, während man auf Nahaufnahmen vergeblich wartet.
Das Zusammenspiel der Dörfler rückt schließlich auch jedes Tierhorror-Klischee ins rechte Licht: Der Held sorgt sich aufopferungsvoll um seine Ische und deren kleinen Bruder und ist natürlich als erster Helfer am Unfallort und der letzte, der beim Showdown der Gefahr entgeht.
Der Bürgermeister, als auch der Chef der Orangenplantage wiegeln jegliche Gefahren ab, sind auf Profit bedacht und scheren sich einen Dreck um Todesopfer. Daneben fuddeln noch ein Fremdgehpaar, der gehörnte Sheriff, ein Lehrer, der dicke Dorfarzt, Arbeiter, sowie ein paar Teens. Aber allesamt sorgen nur selten für spannende Momente, höchstens wenn sie mal kurz attackiert werden und blitzartig den Löffel abgeben.
Dabei stünde spannend inszenierten Angriffen durch die Achtbeiner nichts entgegen, doch viel zu unspektakulär erscheint so ein Arachnid, platziert sich unmittelbar in der Nähe des Opfers, welches kurz darauf aufschreit und schon rollt der Leichensack an.
Besser sind Szenen mit einem Jungen, der völlig unbedarft mit einer Spinne spielt und sich keiner Gefahr bewusst ist und auch die Schülerin, die ihre Entdeckung stolz auf dem Netz eines Tennisschlägers präsentiert, lässt für einen Moment um sie bangen.
Solche Szenen finden sich insgesamt jedoch zu selten, daran vermag auch der unspektakuläre, tempoarm inszenierte Showdown in der Orangenfabrik nichts mehr ändern.
Im Gegenteil, auf ein eindeutiges Ende konnten sich die Macher offenbar nicht einigen, so dass die Auflösung praktisch im Sande verläuft.
Respekt gebührt letztlich den Darstellern, die sich auf das Zusammenspiel mit den großen Spinnen einlassen, was in Form von bloßem Hautkontakt gewiss eine Menge Überwindung abverlangt.
Auf der anderen Seite bietet dieses Zusammenspiel eben zu wenig Konfliktpotential, eine sozialkritische Botschaft bleibt darüber hinaus aus und etwaiger Humor bleibt ohnehin auf der Strecke.
Insgesamt ein kaum erinnerungswürdiger Beitrag, der das Potential von echten Spinnen in Orangenkisten und Säcken mit Kaffeebohnen weitgehend verspielt und die meiste Zeit doch recht behäbig verläuft.
Ein typischer Vertreter derer, die am besten nur nebenher konsumiert werden,
4 von 10