Neun Jahre ist es her, seit fast die gesamte Menschheit von einer apokalyptischen Seuche dahingerafft wurde, die die Befallenen zu rasenden, blutgierigen Bestien machte. Erst eine lang anhaltende Kälteperiode scheint dafür gesorgt zu haben, dass diese Katastrophe ein Ende gefunden hat. In dem kleinen Städtchen Harmony leben als verbarrikadierte, nicht miteinander sprechende Nachbarn Ex-Polizist Jack mit seiner Tochter Lou und Patrick, ein einsamer Trinker, der sich mit seinem Schneemobil regelmäßig zur Jagd nach Essbarem aufmacht. Durch eine dieser Fahrten erfährt Patrick, dass die Befallenen von einst nicht gestorben sondern nur mutiert und jetzt auf dem Weg nach Harmony sind...
Der multinational (u. a. von Jaume Collet-Serra) produzierte, im winterlichen Budapest abgedrehte „Extinction“ ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, wie man trotz einfacher Mittel, einem kaum als moderat zu bezeichnendem Budget aber dafür im Gegenzug mit einer interessanten Geschichte richtig gutes Horrorkino machen kann. Der Grundplot atmet den Geist von Richard Mathesons Buch „Ich bin Legende“, die verschneiten Sets erinnern an „30 Days Of Night“, der blanke Fatalismus an die grimmigen Momente eines Jorge-Grau-Films und die bleichen, blinden Mutanten an die letalen Kreaturen aus „The Descent“. Das Drehbuch zu „Extinction“ ist zudem so clever entwickelt, dass der Zuschauer über lange Zeit mit vielen Fragen beschäftigt wird, denn die ganze Story und die Hintergründe der Akteure werden nur stückchenweise preisgegeben. Das und das unweigerliche Hintreiben auf ein kraftvolles, klassisches Spannungs- und Actionfinale im Stile eines frühen John-Carpenter-Films sorgen dafür, dass das Interesse über die durchaus nicht kurze Laufzeit von „Extinction“anhält. Die durchweg gut gelungenen Masken-Effekte und die namenlosen, aber glaubhaft aufspielenden Darsteller runden einen mehr als positiven Gesamteindruck ab. Ich bin gespannt, was man von Miguel Ángel Vivas noch alles so erwarten darf. Lediglich eins ist schade: Warum versteckt man dieses kleine Genre-Juwel nur reineweg als DVD-Premiere aus der zweiten Reihe? Bildformat: 2,35:1. Mit Matthew Fox, Jeffrey Donovan, Quinn McColgan, Valeria Vereau u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin