Die junge Schauspielerin Anna Fritz verstirbt überraschend und ihre Leiche wird daraufhin in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Pfleger Pau lässt sich von seinen Freunden Iván und Javi, die kurz vor dem Ende seiner Schicht im Hospital auf der Matte stehen und ihn für eine geplante Party-Nacht abholen wollen, breitschlagen, sie einen Blick auf den prominenten Neuzugang werfen zu lassen und schleicht sich deshalb mit den beiden unbemerkt in die Pathologie. In der Leichenhalle beschließt Iván spontan - nachdem er bereits ordentlich am Koks genascht hat, um sich für den Rest der Nacht fit zu machen - die Gelegenheit quasi beim Schopf zu packen und nochmal über die weltberühmte Tote drüberzusteigen. Als Pau sich anschließend auch noch an der Leiche zu schaffen macht, nimmt die Situation eine unerwartete Wendung, als die doch nur scheintote Anna Fritz "mittendrin" wieder das Bewusstsein erlangt... Ein Nekrophiler kommt selten allein? Nur wenige Minuten benötigt Hèctor Hernández Vicens, um in seinem "Die Leiche der Anna Fritz" mit dem Trio Pau, Iván und Javi den größten menschlichen Abschaum als Hauptfiguren zu setzen, der einem in letzter Zeit so unter die Augen gekommen ist, denn die Bagage agiert derart neben der Spur, was die völlig indiskutablen und abartigen Verhaltensweisen anbelangt (das beginnt da mit der permanenten Kokserei und steigert sich quasi mit Lichtgeschwindigkeit, wenn da ein paar Minuten später ohne zweimal drüber nachzudenken auch schon die Leiche geschändet wird, 'cause why not, I guess?), dass die Zuschauer-Antipathien da fast schon bewusst geschürt werden und man sich fragen muss, ob das alles wirklich ernst gemeint ist? Hochgradig hirnverbrannt geht es hier demnach zu, um möglichst schnell eine dünne Handlung in Gang zu setzen, die kaum inhaltliche Substanz auf die Waage bringt und trotz der auffällig kurzen Laufzeit von knapp über 70 Minuten immerzu einen ziemlich aufgeblasenen Eindruck macht. So wirklich ärgerlich ist dann aber, dass hier mit 'nem Tabu nur ein bisschen pervers kokettiert wird und die Leichenfickerei anders als in "Aftermath" oder auch bereits schon "Nekromantik" nur als weit, weit hergeholter Aufhänger für ein deppertes, kleines Thrillerchen herhalten muss, das aber ja nicht mal seine Schocks so richtig sitzen lässt und demzufolge letztendlich auch völlig wirkungslos verpufft. Da waren die genannten Streifen doch von einem ganz anderen Kaliber als dieses auch produktionstechnisch schmal umrissene Kammerspiel für wenige Personen, denn irgendwelche Reizschwellen werden hier nicht mehr ausgetestet... was soll also der ganze Scheiss dann bitteschön?!? Fazit: "Die Leiche der Anna Fritz" ist der schmierlappige Bodensatz des Genres und gehört ganz flott eingeäschert.
2/10