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The Witch
Neuengland, 1630. Farmer William findet, gemeinsam mit Frau Katherine und den fünf Kindern, ein neues Zuhause auf einem abgelegenen Stück Land, nahe eines düsteren Waldes. Bald kommt es zu beunruhigenden Vorfällen: Tiere verhalten sich aggressiv, eines der Kinder verschwindet, während ein anderes von einer dunklen Macht besessen zu sein scheint. Misstrauen und Paranoia wachsen und die älteste Tochter Thomasin wird der Hexerei beschuldigt. Als sich die Lage immer weiter zuspitzt, werden Glaube, Loyalität und Liebe jedes einzelnen Familienmitgliedes auf eine schreckliche Probe gestellt …

Regisseur „Robert Eggers“ sein Filmdebüt, zu dem er auch das Drehbuch schrieb sorgte, bereits im Voraus für Wirbel in den sozialen Netzwerken. Geht es in die Richtung blutiger Horror Schocker oder eher in Richtung Hexen Trash? Beides traf nicht ein, warum sich auch die Meinung nach Sichtung des Films beim Publikum stark teilte. Was hat nun „Robert Eggers“ verzapft? Wenn man eine Schublade sucht, wo „The Witch“ am besten rein passt, dann würde er am besten in die Familiendrama Schublade mit Mystery Note passen.

Die Story ist recht simpel. Eine Familie will sich eine neue Existenz aufbauen und ein Leben nach Gottes Geboten führen. So lassen sie sich nieder in einer kargen Gegend, einsam an einem Waldrand. Doch dann verschwindet das Baby und das mysteriöse beginnt. Von Schuldzuweisung, Familien Konflikten und Wildnis Paranoia bestimmt überspitzt sich das Geschehen. Wenn man ehrlich ist, ist die Story minimalistisch gestrickt. Alleine würde sie den Film gewiss nicht tragen.

Die Umsetzung. Hier hat „Robert Eggers“ ganze Arbeit geleistet. Er hat in „The Witch“ eine kühle, karge, bedrohliche Atmosphäre geschaffen, die einen von beginn an fesselt. Der Film ist extrem ruhig gedreht. Weiche Schnitte, ruhige Kamera und ruhiger Erzählstil. Action und Tempo wie aufgesetzte Effekte wird man hier vergebens suchen. Das benötigt „The Witch“ auch nicht. Zusätzlich bedrohlich ist die Sound Beigabe, die hier extrem in den Vordergrund gezogen wurde.

Alles im Allen. Wer einen Horror oder Splatter Film erwartet hatte, in dem viel Gewalt und Blut auf einen warten der wird böse enttäuscht werden. Auch wer einen Hexen Trash Horror mit viel CGI erwartet, wird sich wundern. „The Witch“ ist ein Familiendrama mit Mystery Elementen, das besonders wegen seiner bedrohlichen, kühlen und dichten Atmosphäre positiv auffällt. Der Film wirkt verblasst und bietet noch schöne Landschaftsaufnahmen. Auch die Figurenzeichnung, ins Besondere die Kostüme sehen authentisch aus.

Fazit:
Wer sich auf ein ruhiges und atmosphärisches Familiendrama einlassen kann, der wird mit „The Witch“ keine Probleme haben. Wer einen Horror und Splatterfilm erwartet, der sollte lieber Abstand halten. Mich hatte er unterhalten.

Bewertung:
6,5 / 10 Punkten.

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