Zwei junge Frauen werden entführt und an einen geheimen Ort gebracht. Dort wartet bereits ein Psycho mit Hammelmaske auf sie. Im Verlaufe der nächsten 72 Minuten kommt alles zum Einsatz, was der Baumarkt an Werkzeug hergibt. Natürlich wird das Ganze konstant mitgefilmt.
Unschwer zu erkennen, dass sich diese filmische Ausgeburt an der berühmt-berüchtigten japanischen Splatterserie orientiert. Phasenweise wirkt "American Guinea Pig" sogar, als hätte man ein Duplikat der ersten beiden Teile fabrizieren wollen. Mitunter erinnert dieser Amateurstreifen zudem an die Snuffszene aus "Last House on Dead End Street" was die Atmosphäre sowie das bizarre, halb authentische, halb verworrene Flair betrifft.
In der Tat gibt sich dieser Schrott keinerlei Mühen, irgendetwas Neues auf die Beine zu stellen. Was man dem Volk mitunter als "Tabubruch" oder als "handfeste Provokation" andrehen möchte, ist in Wahrheit das Armutszeugnis für die ganz ganz Kranken. So ist AGP nichts als eine einzige genüsslich-sadistisch ausufernde Folter- und Zerstückelungsorgie, bei der es mehr Blut und Eingeweide zu sehen gibt als auf jedem Schlachthof. Und wenn die Einstellungen nur noch aus blutriefenden Eingeweiden in absoluter Großaufnahme bestehen, dann werden feuchte Grüße vom OP-Tisch entsendet.
Leider ist AGP ein einziges hirnloses Gore-Happening ohne Sinn, Verstand und Originalität. Neben der zur Schau getragenen Abartigkeit schafft es das No Budget-Werk, seltsam langweilig zu sein, zumal jeder Handgriff künstlich in die Länge gezogen wirkt. Und 2015 gab es wohl für manche nichts Originelleres, als die eigenen abgedroschenen Sado-Phantasien an den Mann zu bringen. Am Ende müssen sogar ein kleines Kind und ein Baby dran glauben - vorher sieht man soviel Rot, bis einem der Appetit vergeht.
Fazit: Wenn grüne Politiker von der Verrohung der Gesellschaft sprechen, dann können sie gerne mal hier ansetzen. Selbst im Zuge der damaligen Neuauflagen sämtlicher Horror- und Gore-Klassiker hätte ich Zeugs wie AGP aus keiner "liberaleren" Sichtweise heraus besser bewertet. Und das sagt jemand, der Sachen wie "Cannibal Holocaust", "Last House on the Left" oder "Ich spuck auf Dein Grab" problemlos ihren Kultcharakter absprechen kann.
Eigentlich keine Punkte!