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Ich bin ja filmisch schon viel abartiges gewöhnt. Die Spitze des fast schon Unerträgliches bescherte mir "August Underground". Ohne Handlung aber mit viel abartigen asozialen Szenen gewürzt, war dass die Krönung in Sachen Perversion. Jetzt kommt was neues: Die amerikanische Verfilmung der japanischen Sicko-Reihe "Guinea Pig"! Viel wurde drüber geredet, auf facebook machte man sich lustig und warb, dass selbst "A Serbian Film" dagegen ein Kinderfilm sei. Hohe Töne also. Und? Hatten die Macher recht?
Nun ja... Mit "A Serbian Film" dieses Werk zu vergleichen ist zu hoch. Klar, der serbische Film war ein Wunderwerk in Sachen Grenzerfahrung und natürlich auch heute noch ein deftiges Stück Film. Doch "American Guinea Pig" setzt hier fast wirklich einen drauf! Eine Handlung, eine Geschichte gibt es zwar nicht, aber das dürfte eh schon klar sein. Dass was "American Guinea Pig" schafft ist, die Wiedergeburt des Snuff Mythos. 1 Stunde und 15 Minuten geht der "Spaß". Paar Typen entführen zwei Mädels, die sich später auf einer Trage in einem dreckigen Verlies wiederfinden. Und dann gehts richtig los. Die Mädels werden betäubt und anschließend zerlegt. Fuß ab, Bein ab, Kiefer aufreissen und Häutungen kommen zu Tage. Das Ganze wird minutenlang ausgewalzt und so derart detailreich gezeigt, dass mir selbst fast schlecht wurde. Dieser Film ist reines Gift. Die VHS-Optik könnte da nicht passender sein. Der Score besteht dann auch passenderweise aus Dark Ambient und Noise. Nein, im Ernst, "American Guinea Pig" ist derart konsequent in seiner Marschrichtung, das erlebt man auch nicht alle Tage. Wer den Jakuzastreifen "Tumbling Dolls of Flesh" schon kennt, weiß auf was er sich gefasst machen kann. Hier ist Schluss mit lustig und somit mausert sich gekonnt "American Guinea Pig" zu einer der härtesten und abartigsten Filme ever.

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