Review

Sammelkarten & Monstermadness


Ihr mögt San Francisco? Ihr steht auf Monstermovies? Ihr könnt 80er-Cheese etwas abgewinnen? Euch stört eine etwas konfuse und hintenraus auseinander fallende Erzählweise nicht? An Neonfarben und -lichtern könnt ihr euch kaum satt sehen? Dann seid ihr bei diesem kleinen, feinen (neuen) Guilty Pleasure von mir genau richtig. „Neon Maniacs“ erzählt von ein paar Schülern, die von unter der Golden Gate Bridge hausenden Monstern angegriffen werden und die sich daraufhin mit der Polizei zusammentuen um diese glorreichen Gestalten in die Flucht zu schlagen... 

Schade, dass ich „Neon Maniacs“ jetzt erst entdeckt habe. Der hätte mir als Kind sicher massiv gut gefallen. Der ballernde 80er-Rock-Soundtrack dröhnt aus den Boxen, die (durch die Bank viel zu alt besetzten) „Teenager“ sind nett anzusehen, wenn sie schon kaum Schauspieltalent besitzen, San Fran ist immer eine Reise wert, in Sachen Neonbeleuchtung wird nicht zu viel versprochen und, die Hauptattraktion des Films und das, was hängen bleibt: die Monster wären jedes echte Sammelkartenspiel wert! Von einem behaarten Neandertaler über eine Art Schlangenwesen bis zu einem Killer-Doc oder, meinem ganz speziellen Liebling, einem entstellten Indianer - hier ist wirklich alles dabei, was sich das kindgebliebene Monsterherz erhoffen könnte. Und dann auch noch deren „Achillesferse“, die glatt ags einem M. Night Shyalaman-Film stammen könnte ;)... Am ehesten kann man das käsige Desaster als Mix aus „Hellraiser“ und „Monster Busters“ beschreiben. Wären da nicht arge Schwächen im Schnitt, Drehbuch und Schauspiel, von der Charakterzeichnung ganz zu schweigen, würde das Finale nicht dermaßen auseinander brechen, nicht abliefern und würden die faszinierenden Freaks noch etwas mehr zu tun bekommen - dann, ja dann wäre hier wirklich das Buffet eröffnet. So reicht es immerhin/nur für einen kuriosen Kultschatz für Kenner mit leichtem Hang zum Masochismus. 

Fazit: bizarr, wirr, fehlerhaft - und doch insgesamt mächtig sympathisch, naiv und fast süß. Spielfigurenhorror groß gezüchtet, auf Steroiden und einfach man gemacht, probiert. Man merkt klar die Probleme und Hindernisse bei der langjährigen Produktion und die Prämisse + grandiosen Monster hätten einen (viel) besseren Film verdient gehabt - in mein Herz geschlossen habe ich „Neon Maniacs“ aber schon ein gutes Stück. 

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