kurz angerissen*
Dieser doch recht eigenwillige Vertreter des 80er-Jahre-Horrorfilms lässt ein völlig unberechenbares Sammelsurium von nachtaktiven Monstern auf San Francisco los. Das Ziel ist wie üblich eine Gruppe von Teenagern, die sich gemäß ihrer Zeit präsentieren: Schrecklich gekleidet, schrecklich frisiert und immer mit einem Kaugummi in Griffnähe. Die Zusammenstellung ihrer schlitzfreudigen Gegenspieler macht den Anschein, als solle mit ihr der Urschlamm der Stadtgeschichte wiederbelebt werden, wenngleich offen bleibt, was beispielsweise ein Shogun in dieser illustren Sammlung zu suchen hat. Das allgemeine Auftreten der Herrschaften allerdings mahnt weniger an japanische Kriegskultur als vielmehr an amerikanische Banden aus den Rocker- oder Punk-Milieus. Was mit proletenhafter Aufdringlichkeit beginnt, steigert sich bald in ein kollektives Agreement zum Slasher-Streifzug; als habe sich eine kleine Gruppe dazu entschlossen, einen frühen Testlauf für die Purge-Nacht zu starten.
Die Schauplätze pendeln dabei zwischen der mittelständischen Biederkeit von Vorstadthäusern und Abschlussbällen einerseits und Rockkonzerten, Gammelei im Stadtpark und U-Bahn-Stationen andererseits. Relativ willkürlich attackieren die Maniacs ihre Opfer meist nach den Regeln des Slasher- oder Stalker-Films. Die recht unterschiedlichen Settings versucht man für abwechslungsreiche Teenie-Jagden zu nutzen, doch die blasse Regie verhindert jede Andeutung filmischen Ausdrucks. Da ist es kein Wunder, wenn der Eskalationsversuch nach "Carrie"-Art aufgrund verfehlten Suspense Buildings dann auch völlig in die Hose geht. "Neon Maniacs" hat viel Buntes zu bieten, verklebt in Omas Süßigkeiten-Einmachglas aber zum faden Klumpen, der selbst durch die 80er-Brille jede Appetitlichkeit verloren hat.
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