Das Blaxploitation-Kino hat leider nicht allzu viele Highlights hervor gebracht und driftete mit der Zeit zusehends in Trash-Gefilde ab. „The Mack“ gehört nicht zu jenen Beiträgen und besticht mit hervorragender Aufmachung und einem brillant aufspielendem Cast.
Max Julien, Don Gordon und Richard Pryor überzeugen dermaßen in ihren Rollen, das der Lifestyle, der hier stilisiert wurde zu absolutem Kult und die Charaktere zu Archetypen dieses Kultes wurden. Leider ist der Film in Deutschland sehr unbekannt, schlecht synchronisiert und darüber hinaus stark geschnitten, ich rate daher wie bei anderen Blaxploitation-Filmen auch, zur leicht zu kriegenden US-DVD.
Quentin Tarantino, die Hughes-Brothers, John Singleton und viele mehr wurden durch “The Mack” beeinflusst und zitierten den Film allesamt. Zum Bespiel läuft eine kurze Szene in „True Romance“, in „American Pimp“ wird der Film als authentischstes Zuhälterei-Portrait ever bezeichnet und auch „Hustle and Flow“ zitiert den Klassiker ausgiebig.
Einige Längen sind unverkennbar, der allgemeine Unterhaltungswert bleibt aber hoch. Flotte Musik, unverfälschte Atmosphäre und charismatische Schauspieler sorgen für zumeist kurzweilige 110 Minuten. Doch auch Kleinigkeiten wie die authentischen Accessoires und die einmalige Garderobe machen den Charme dieses kleinen Meisterwerkes aus. Natürlich ist der Soundtrack ebenfalls erwähnenswert und passt perfekt zum Style in „The Mack“.
Der Film ist hart, brutal und zynisch – alles was einen rohen Blaxploitation-Film ausmachen sollte vereint er, verpackt in eine durchaus ansprechende Story. Stark inspiriert scheint diese von Iceberg Slim zu sein, einem legendären schwarzen Zuhälter, dessen erstes Buch „Pimp – Story of my Life“ autobiografischer Natur war. Seine Werke hatten maßgeblichen Einfluss auf das Black Cinema, die moderne afroamerikanische Literatur und natürlich auf die Hip Hop – Szene. Gleiches gilt für den Kultfilm „The Mack“, der als ein Höhepunkt im Genre angesehen werden kann und daher allen Fans wärmstens zu empfehlen ist.
Fazit: Ein Muss für jeden Blaxploitation-Fan, stilsicher und weitab vom Mainstream a la „Shaft“.
8,5 / 10