Review

Hai-Stürme zum Dritten und augenscheinlich ist bei "The Asylum" und Regisseur Anthony C. Ferrante noch lange kein Ende in Sicht. Das mittlerweile recht populäre Franchise des billig inszenierten Monster-Trashs setzt auf bewährte Zutaten, vernachlässigt jedoch deutlich die selbstironische Ader.

Nachdem Fin Sheppard (Ian Ziering) den US-Präsidenten (Mark Cuban) in letzter Sekunde aus einem Sharknado retten konnte, sorgt er sich um das Wohl seiner Familie in Orlando.
Denn mittlerweile ist fast die gesamt Ostküste von Haistürmen betroffen und nur gemeinsam mit seinem Vater Gilbert (David Hasselhoff) und der Hilfe der NASA kann der Supergau noch verhindert werden...

Ferrante, der bereits die beiden Vorgänger inszenierte, setzt besonders bei der Exposition auf absurde Momente und viel Situationskomik, verschießt innerhalb dieser ersten zehn Minuten jedoch fast schon das komplette Kreativitätspulver. Trashfans werden jedoch so richtig in Stimmung gebracht, obgleich die Computereffekte in gewohnter Manier allenfalls zweckdienlich sind und das Ableben diverser Randfiguren durchweg vorhersehbar und nur selten spektakulär ausfällt.

Sympathieträger sind mit Fin und der Leder-Amazone Nova (Cassie Scerbo) durchaus gegeben und da keiner glaubt, dass der Hasselhoff einst die Berliner Mauer niedergesungen hat, darf er nun als deutlich gealterter Haudegen im Weltraumanzug antreten. Überhaupt bereiten einige Cameos und Gastauftritte abgehalfterter Sternchen Freude, denn neben Bo Derek und Michael Winslow sind ferner Personen wie Cindy Margolis, Jerry Springer, Holly Madison, George R.R. Martin und das irische Musikduo Jedward anzutreffen.
Allerdings wird diesbezüglich selten eine personenbezogene Pointe eingebunden.

Stattdessen toben die durch Stürme wirbelnden Haie, prasseln auf Besucher eines Freizeitparks hernieder und fahren sogar Achterbahn ohne Wagen. Darüber hinaus bieten sie sogar die Möglichkeit, im freien Fall von Weltall bis Aufprall auf der Erde in ihrem Innern ohne Schramme zu überleben, - darüber sollte die NASA mal nachdenken.

Das fast durchweg irrsinnig hohe Erzähltempo kaschiert natürlich einen Großteil der hanebüchenen Erzählung ohne Hand und Fuß (was die Titelgebenden gerne wörtlich nehmen). Es reihen sich diverse Dämlichkeiten und skurrile Verhaltensweisen wie Wassersurfen auf Präsidentenportraits aneinander, allerdings auch auffallend viele Produktplatzierungen. Die Ausstattung geht jedoch insgesamt in Ordnung, da meteorologische Besonderheiten wie Tornado-Initiierungen, Nebel oder bedrohliche Wolkenformationen effektiv in Szene gesetzt sind, - allenfalls "The Hoff" wurde zuviel gehasselt oder er fällt neuerdings einer Sehstörung anheim ("K.I.T.T., Kumpel, - überprüfe das mal...")

Ansonsten verläuft "Sharknado 3" nicht ganz so rund wie sein Vorgänger, denn obgleich einiger schlicht angelegter Schauwerte, gut aufgelegter Mimen und viel CGI-Blut sucht man ein selbstironisches Augenzwinkern über weite Teile vergebens. Für genügsam eingestellte Gemüter zum reinen Entspannen geht das Werk locker in Ordnung, - die gebündelte Form in Sachen Humor und Dynamik des Vorgängers wird jedoch nicht erreicht.
5,5 von 10

Details
Ähnliche Filme