Aus dem im Audiokommentar zum ersten Teil agekündigten Trip ins All ist nichts geworden, stattdessen muss Thailand als Ziel einer Klassenfahrt für ein bisschen exotisches Lokalkolorit sorgen. Das klappt allerdings eher solala, weil "Fack Ju Göthe 2" sich leider eisern an das Reglement einer Standard-Fortsetzung klammert: Der erste Film bitte nochmal, aber dafür größer, lauter und ein Stück doofer. Das ist außerdem ein Streifen, der eigentlich komplett plotfrei daherkommt (es geht irgendwie um geklaute Diamanten, die in einem Stofftier nach Thailand verschifft werden, aber die sind spätestens nach der Hälfte der Laufzeit völlig bums und erfüllen ab da nicht mal mehr MacGuffin-Funktion) und der paradoxerweise auch nur in jenen Momenten funktioniert, wo er auf eine Geschichte scheissen und sich ganz auf die Kapriolen der Darsteller verlassen kann. Wenn er ab der Halbzeitmarke dann doch noch recht verzweifelt versucht, irgendwie Handlung reinzuquetschen (vermutlich weil irgendein Produzent drübergelesen und in typisch deutscher Manier "Wir brauchen da aber noch was für's Herz!" gesagt hat), wird's krampfig. Da, wo der Streifen (anders als der Vorgänger, übrigens) Handlungs- und Erzähl-Schwächen nicht mit derben Zoten und Charme übertünchen kann, fällt er völlig flach. Sehr nervig außerdem wieder das Til-Schweiger-Syndrom, wenn ganze Szenen und Montage-Blöcke penetrant mit Pop-Songs zugekleistert werden, hat das inzwischen bei deutschen Komödien Mode gemacht? Die Herfurth hat diesmal leider nur 'ne bessere Nebenrolle, M'Barek muss diesmal fast den gesamten Film alleine tragen, was zumindest in vielen lustigen Schüler-Beleidigungen gipfelt... aber abendfüllend ist das halt nicht. Da darf man den Machern gratulieren, "Fack Ju Göthe 2" hat ungefähr dasselbe intellektuelle Niveau wie "Eis am Stiel 4 - Hasenjagd" und auch ungefähr denselben Unterhaltungswert. Und das Ende ist aus der 1986er-Klamotte "Jocks" geklaut!
5/10