Irgendwo in Texas. Oscar Crocker ist ein völlig abgefuckter Drogendealer, der vor Jahren seine Frau erschlagen und danach seine beiden Kinder Anny und Ana in völliger Isolation großgezogen hat. Doch damit nicht genug: mit der großen Tochter hat er aus inzestuöser Beziehung sogar noch ein Kind. Als er es mal wieder mit den Erniedrigungen seiner Töchter zu weit treibt, kommt die Polizei in sein Haus, doch Oscar tötet die beiden Cops Als er seinen Drogenboss, „Onkel“ Costello, noch einen letzten Job erledigen soll, wird Oscar jedoch geschnappt und wandert ins Gefängnis. Jetzt sind es Costello und seine Schergen, die hinter Oscars Kinder her sind, denn
Wie tief muss man als Schauspieler gesunken sein, um einen derart hässlichen Stoff an Land zu ziehen, selbst die Hauptrolle zu übernehmen und das Ganze – weil es ja kein anderer machen will – auch noch zu produzieren? Dass Michael Biehn jahrelang wegen persönlicher Probleme keine großartigen Rollenangebote bekam, ist hinreichend bekannt. Dass er aber ein derartig grell-abstoßendes Exploitation-Werk nötig hat, um sich wieder bekannt zu machen, ist traurig und sagt viel über das harte Geschäft Hollywoods. Nun ja, kommen wir zu „Hidden In The Woods“ selbst. Regisseur Patricio Valladares interpretiert mit dieser US-Verfilmung seinen eigenen chilenischen Kannibalismus- und Vergewaltigungs-Möchtegern-Thriller aus 2012 gleichen Titels neu und lässt quasi ein etwas zahmeres Remake von der Leine, welches filmisch betrachtet weit, weit unter Durchschnitt angesiedelt ist. Die unruhige, bewusst unfokussierte Kamera, das Hinundher an unglaubwürdigsten, nie wirklich bis zum Ende durchdachten Szenen bzw. Einfällen, die Hektik der Montage – alles sieht danach aus, als wenn hier jemand sein Handwerk nicht gelernt hat. Zudem wird was verrohte Gewalt gegenüber Frauen, Fäkalsprache und verkommene Typen angeht dermaßen in den ersten fünfzehn Minuten Gas gegeben, dass das auf diese Weise abstoßende Material eigentlich für mehr als einen ganzen Film gereicht hätte und man derart schnell abstumpft, dass man den Rest von „Hidden In The Woods“ nur noch im Wachkoma erlebt. Merke: nicht alles, was sich aus der Exploitation- und Trash-Movie-Welt der 1970er Jahre extrahieren lässt, wird automatisch zu einem funktionalen Schocker (zumal die FSK-18-Fassung vier Minuten Federn lassen musste). Bildformat: 1,78:1. Des weiteren mit William Forsythe, Nick Bateman, Richard Gunn u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin