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Man hätte es "Sinister" gegönnt, dauerhaft für sich zu stehen und nicht ein unnötiges Franchise zu bilden, damit Produzent Jason Blum aus rein kommerziellen Gründen unnötige Fortsetzungen veranlasst. Finstere Geisterkinder ziehen zwar immer, aber noch mehr Kinder des Zorns hätte es eigentlich nicht gebraucht.

Die allein erziehende Mutter Courtney (Shannyn Sossamon) flieht mit den Zwillingsbrüdern Dylan und Zach (Robert Daniel und Datanian Sloan) vor ihrem gewalttätigen Ehemann in ein einsam gelegenes Haus. Noch ahnt sie nicht, dass sich hier einst schreckliche Taten ereigneten. Privatdetektiv Soundso (James Ransone) wird auf die Familie aufmerksam, denn er hat sich über Jahre mit dem uralten Dämon Bughuul und dessen Gepflogenheiten befasst...

Wurde im Original noch ein Familienvater mit dem Übersinnlichen konfrontiert, stehen nun die Zwillinge im Vordergrund, die schon bald Bekanntschaft mit Dämonenkids machen, welche unheimliche Heimvideos der Kategorie Super8 präsentieren. Dieses Feature bringt immerhin noch eine leicht unheimliche Note mit Krokodil, Ratten und angedeuteter Folter zum Vorschein, doch die jump scares mit Bughuul verlieren rasch ihre Wirkung, zumal der Typ zu häufig aufkreuzt und dabei wie der lustlose Bassist einer Death Metal Band anmutet.

Zum Sympathieträger mutiert indes der ehemalige Deputy, welcher bereits im Vorgänger mitwirkte. Der schreckhafte, doch zuweilen auch souverän auftretende Kerl sorgt für leichte Auflockerungen, kleine, meist treffsichere Schmunzler am Rande und kurze Auseinandersetzungen mit dem Ex seines anberaumten Love Interests.
Immerhin eine Figur mit Unterhaltungswert, wogegen die übrigen Charaktere überwiegend Genreklischees anheim fallen.

Dennoch ist es bezeichnend, dass die familiären Querelen teilweise für mehr Spannung sorgen als die eigentlichen Gruselelemente, welche inhaltlich deutlich zuviel preis geben und somit die mysteriöse Komponente außer Kraft setzen.

Auf handwerklicher Ebene ist Regisseur Ciarán Foy ("Citadel - Wo das Böse wohnt") wenig anzukreiden, solide Kamera und gut gewählte Sounduntermalung inklusive. Doch die Geschichte beansprucht eine relativ lange Vorlaufzeit, um schließlich Effekte aus der Mottenkiste zu präsentieren, während die grundsoliden Darsteller kaum gegen das ideenlose Drehbuch ankommen.
Eine jener unnötigen Fortsetzungen, die dem Original nicht ansatzweise das Wasser reichen können, - "Sinister 2" unterhält zwar in Ansätzen, doch im Vergleich zum Vorgänger tendiert der Gänsehautfaktor gen Null.
Knapp
5 von 10

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