Maze Runner - Die Auserwählten in der Brandwüste (2015)

Da der erste "Maze Runner" erfrischend gut war & positiv überraschte, musste ich nicht lange überlegen, als mir im Bordprogramm eines 10-Stundenfluges der zweite Teil, "Scorch Trials", zur Auswahl stand. Leider macht die Fortsetzung zum Jugend-Buchverfilmungs-Hit fast alles falsch, was im Vorgänger noch funktionierte. Die Geschichte der Gruppe Jungs (+ ein Mädel), die das Labyrinth überlebt haben, wird weitererzählt - nun außerhalb des Labyrinths, in einer (ach was?!) dystopischen Welt, voller Wüste, mutierten Menschen & verfolgt von dem mysteriösen WCKD-Konzern. Dasselbe also nun in braun, was es vorher in grün gab? Wenns nur das wäre!

Was hier abgeliefert wird, kann eigentlich nur enttäuschen - die Fans der Bücher, die Fans von ähnlich gelagerten Filmen, die Fans des Vorgängers, die Fans von Zombiefilmen. Diese Liste lässt sich lange fortführen, dieser Schmarn von Jugendendzeit-Run-Away ist ein großer Marathon ins Nichts & Warm-Up für einen hoffentlich besseren dritten Teil. Da die Dreharbeiten zu diesem auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, bin ich anscheinend nicht der einzige, dem "Die Auserwählten in der Brandwüste" übel aufstieß. Kann mir nur recht sein. Die Flucht durch das Ödland, ist extrem langweilig, repetitiv & bietet nichts Neues. Flüchten vor aller Art Verfolger, sicherer Platz, dann weiter Flüchten. Eigentlich ist der Film eine überlange Flucht im Dunkeln, und das noch nichtmal mit einem Ziel oder wirklichem Fortschritt, sowohl was Charakterentwicklung als auch Geschichte betrifft. 

Die Laufzeit ist frustrierend lang, die einzelnen Charakter bleiben wesentlich blasser als in Teil 1, ruhige Momente werden kaum zum Aufbau von Empathie oder Atmosphäre genutzt. Man schüttelt nur den Kopf vor lauter vertaner Möglichkeiten. Eine gute Szene gibt es, in der die Gruppe in einer weiten totalen dem gezwungenen Selbstmord eines infizierten Kameraden lauscht & kurz auf einer Düne innehält - das hat was vom siebten Siegel. Danach folgt dann wieder Rennen, vor schlecht animierten Zombies z.B., deren Design man kaum bewerten kann, da immer dunkel & frustrierend wackelig gefilmt wird, um ja nicht zu viel Härte aufkommen zu lassen - es muss ja jugendlich/FSK 12 bleiben. Dabei hätten etwas Härte & Durchschlagskraft so gut getan, erst recht bei einem generischen Finale, wo einfach zwischen Steinformationen rumgeballert wird - unglaublich, eintöniger geht es kaum! Wendungen überraschen so nicht nur nicht, sondern interessieren einen kaum noch, Verluste fühlen sich leer an & der kommende Kampf gegen den gemeinen Megakonzern unnötig. Ich könnte mich noch lange aufregen, behaltet einfach nur das: weder die Zeit, noch das Geld wert! Selbst umsonst in Flugzeug eine Farce.