Ingenieur Owen Wilson reist im Firmenauftrag zusammen mit seiner Frau und seinen beiden jungen Töchtern in ein nicht näher bezeichnetes südostasiatisches Land und gerät kurz nach seiner Ankunft in einen einem Putsch nachfolgenden bürgerkriegsähnlichen Aufstand, der mit sich bringt, dass die lokalen Rebellen in Massen durch die Straßen ziehen und sämtliche unliebsamen Elemente und Ausländer exekutieren. Der anwesende Geheimagent Pierce Brosnan versucht zu helfen und die um ihr Leben flüchtende US-Familie an den Aufständigen vorbei über die rettende vietnamesische Grenze zu bringen. Ungemein effektiver B-Movie-Thriller, der sich nach kurzer Exposition in einer steten Abfolge von Cliffhanger- und White Knuckle-Situationen ergeht und damit tatsächlich bis zum Abspann ausreichend enervierend über die Runden kommt. Es hilft, dass der in einer ernsten Rolle wunderbar gegen den Strich gecastete Owen Wilson den Streifen tatsächlich problemlos schultert, während der natürlich mit dem Strich gecastete Brosnan auf seine alten Tage noch zum lässigen Anti-James Bond mutiert (man vergleiche auch "The November Man"). Erstaunlicherweise hat der Regisseur vorher nur so'n Horror-Quatsch wie "Quarantine" und "Devil" gemacht, aber hier hält er die Thriller-Maschinerie mit einer Überzahl an harschen Momenten geschickt am Laufen und man schreckt auch nicht davor zurück, die Kinder des Protagonisten-Pärchens in haarige Szenen zu verwickeln, was für Hollywood'sche Verhältnisse hübsch ungehobelt rüberkommt. Im Vergleich zu dem überhypten "Mad Max: Fury Road", der ähnlich vordergründig und handlungsarm daherkommt, halte ich den hier tatsächlich für kinetischer und packender. "No Escape" ist übrigens auch der rassistischste Action-Streifen seit den Cuck Norris-Vehikeln der 80er Jahre und kümmert sich wie diese keinen Rattenschiss um eine halbwegs differenzierte Zeichnung der Rebellen, das könnten genau so gut auch asiatische Zombies mit Macheten sein... man denkt also besser nicht zu sehr darüber nach...
8/10