Review

In einem nicht näher bezeichneten südostasiatischen Land (der Zuschauer erfährt immerhin, dass es an der Grenze zu Vietnam liegt) kippt die öffentliche Ordnung und in völliger Abwesenheit von Polizei oder Militär zieht ein mordender brandschatzender und einheimischer Mob durch Straßen und Hotels, um Touristen zu massakrieren. Der amerikanische Ingenieur Jack, der sich beruflich mit Frau und seinen zwei Kindern vorübergehend in dem Land aufhält, versucht auf der verzweifelten Flucht mit seiner Familie die amerikanische Botschaft zu erreichen. Unterwegs schließt sich ihnen der zwielichtige Brite Hammond (Pierce Brosnan) an. Dem Film gelingt es, durchgehend eine Atmosphäre der ausweglosen Bedrohung aufzubauen, was sich auch auf den Zuschauer überträgt. Der reale Horror, hilflos einem massakrierenden Mob ausgeliefert zu sein, nicht nur gepaart mit der Angst um das eigene Überleben, sondern auch noch mit der Angst um die eigenen kleinen Kinder, welche auch diese Bedrohung spüren, überträgt sich ebenso wirkungsvoll auf den Zuschauer. Insbesondere die Tatsache, dass jener Horror jedem von uns jeden Tag auch passieren könnte, wenn die öffentliche Ordnung zusammenbricht, macht den Film in seinem Realismus streckenweise unerträglich. Die aktuelle reale Kriegslage in Nahost hat diesen Film in seinem darstellenden Horror längst eingeholt. In jedem Fall suggeriert schon alleine der Titel "No Escape" das pausenlose Motto des Films: keinerlei Fluchtmöglichkeit. Und so ganz nebenbei zeigt der Film auch die Hilflosigkeit einer von Polizei und Regierung "systematisch entwaffneten" Bevölkerung, die sich im Ernstfall -wenn die Polizei ausfällt bzw. der Mob regiert- dann auch nicht mehr wirksam verteidigen kann. Da fällt mir unwillkürlich "unser" Waffengesetz ein ...

Details
Ähnliche Filme