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Leider kein großer Wurf...24.06.2016

Drei Lebensgeschichten verknüpfen sich in und um ein thailändisches Gefängnis. Ein Mann, tätig als Organhändler, braucht das Herz des eigenen Bruders zum Weiterleben. Ein Mädchen, leukämiekrank, braucht einen Knochenmarkspender zum Weiterleben. Und ein Polizist, undercover im Einsatz, braucht die Hilfe seines Onkels zum Weiterleben. Diese drei Schicksale verknüpfen sich über die Person eines Gefängniswärters und führen zu Gewalt, Blut und Tod. Am Ende dann sind die Bösen erledigt und das Mädchen darf leben.

Schon zu den Anfangszeiten des Hongkongkinos ging es in den Filmen immer um mehr als um pure Gewalt. Begriffe wie Ehre, Treue und Loyalität hatten einen hohen Stellenwert. Dann kam eine lange Flaute, die Heroen der späten Achtziger sind nicht mehr zu sehen, auch die Ikone John Woo ist in Vergessenheit geraten. Zum Glück aber gibt es immer wieder kleine Perlen, die aus dem Einheitsbrei des US-Kinos herausragen. Sha Po Lang war eine solche, doch der inoffizielle Nachfolger ist es leider nicht geworden.

Das hat viele Gründe, und der Hauptgrund in meinen Augen ist der Wunsch nach Zuviel, der leider dazu führt, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren, nämlich eine gute Geschichte zu erzählen und diese mit spektakulärer Action zu untermalen. Action steht hier leider nicht im Vordergrund, und das ist gerade angesichts der Kampfkunstfertigkeiten von Tony Jaa und Wu Jing unverzeihlich. Man nehme als Beispiel das große Finale, wo eine an sich saubere Keilerei immer wieder unterbrochen wird durch Einblendungen eines Mädchens, welches eine Blume einpflanzen will. Das stört den Fluß der Martial Arts, die fallweise wirklich hervorragend sind, überwiegend aber eher durchschnittlich und mit zuviel Wirework daherkommen. Zudem ist der ganze Film deutlich zu lang, es dauert gefühlt ewig, bis es zu ersten echten Auseinandersetzungen kommt.

Manche Sequenzen sind indes auch großartig, etwa die Schießerei auf dem Flughafen oder die Gefängnisrevolte, und so ist der Film in Summe immer noch gut anzuschauen. Doch einige Störfelder verhindern den Hochgenuß, und so guckt man dem Treiben zu, freut sich über gelungen Action, bleibt aber trotz der Schicksale irgendwie unberührt. Darstellerisch ok, von Tony Jaa ist dafür zu wenig Thaiboxen zu sehen, und in Summe ein Film, der hinter den Erwartungen zurückbleibt - 6/10.

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