Review

Als dieses Teil damals auf Vox ungeschnitten gesendet wurde, dachte ich noch an eine deutsche Variante des TCMs, doch weit, weit gefehlt.
Untergrundfilmer und Pseudo-Aktivist Christoph Schlingensief wollte wieder einmal nur spielen und natürlich primär provozieren. Das Ergebnis ist indiskutabel und unansehnlich.

Die deutsche Einheit im Gewand eines absurden Metzgertreibens. Fleischliche Annäherung in jeder Hinsicht. Sie grölen Lieder, die viele Betrunkene schon gesungen haben, doch statt Begrüßungsgeld gibt´s für die Ossis nur Geschnetzeltes. Clara aus Leipzig widerfährt dieses Schicksal auch und sie erlebt die Stationen des hirnrissigen Treibens…

Sollte das tatsächlich eine Satire sein?
Schlingensief will seit jeher nur provozieren, um damit Präsens zu erlangen, da kommt es nicht drauf an, ob ein Drehbuch überhaupt vorhanden ist oder nur loses, authentisches Archivmaterial, wie eine Rede von Weizsäcker irgendwo reingeschnippelt wird. Dramaturgie ist dem Mann ebenso fremd, wie eine aussagekräftige Geschichte in den Focus zu bringen.
Hauptsache, schön abgedreht, grell und provokativ.
Widerliche Close-Ups von unansehnlichen Fratzen, die brüllen, grölen oder einfach nur unverständliches Zeug von sich geben. Alle Beteiligten reden wirr und strecken ihre Zunge raus, so dass man nach zehn Minuten 12 Kotztüten voll machen könnte.
Die überagierenden „Darsteller“ sind einfach nur peinlich und primitiv. Und wenn sie mal gerade nicht in die Kamera blicken, versuchen sie, möglichst authentisch wirkendes Bla-Bla neben die Kamera zu sülzen.

Das Treiben ist genauso krank, wie der Regisseur selbst (zumindest teilweise) sein muß, denn so viele „Detmolder“ kann ich gar nicht trinken, um das lustig zu finden. Da ist keine Linie zu erkennen, keine Idee dahinter, nix.
Hauptsache im Erscheinungsbild laut, Kraftausdrücke ohne Ende und ein paar Einstellungen, in denen man eine Kettensäge in Schlachtabfällen rumsumsen sieht. Als Splatter mag ich da eher Bethmanns Werke bezeichnen.

Mal davon abgesehen, dass dieser Beitrag die zu Beginn schon ohnehin große Kluft zwischen Ost und West nicht gerade behoben hat, ist diese „Kunst“ nur etwas für Leute, die sich um ihren eigenen Kot eine rosa Schleife binden und sich täglich an dessen „Duft“ ergötzen, bis Stubenfliegen ihn zersetzt haben.
Hey, das war jetzt aber primitiv, Maik!
Nöö, ich wollte auch mal Ekel erregen…
1 von 10 Punkten

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