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Christof Schlingensief ist der Mann, der mit seiner Partei "Chance 2000" im Jahr 1998 einen Mongoloiden als Kanzlerkandidaten hatte. Der das Asyl-Big Brother in Österreich veranstaltete. Der dazu aufrief, Kohl zu töten. Und der den Wolfgangssee mit einer Schwimmtour zum Überschwappen bringen wollte. Außerdem kennt man ihn aus Talkshows wie Schlingensief 2000. Unterhaltungspotenzial hat er, das kann man nicht bestreiten. Auch wenn man nicht immer mit seinen Mitteln einverstanden ist, zumindest verschafft er sich Gehör. Und wie sonst will man die Leute zum Nachdenken anregen als durch Provokation? Schlingensief setzt sich für Obdach- und Arbeitslose, Behinderte usw. ein. Und das mit krassen und humorvollen Aktionen, so daß die Leute auf ihn aufmerksam werden.


Im Großen und Ganzen muß ich wohl sagen, daß ich ein Schlingensief-Fan bin, auch wenn ich politisch seine Meinung wahrscheinlich nicht teile.

Doch nun kommen wir zu diesem Film. Er ist schlecht gemacht, kein Wunder bei dem Budget. Aber er ist auch nicht ernst gemeint. Wenigstens kommt er aus deutschen Landen und hat nicht den Anspruch, ein guter Splatterfilm zu sein. Denn wie bei allen Schlingensief-Produktionen steht die Sozial-Kritik im Vordergrund. Auch wenn mir nicht ganz klar war, was eigentlich kritisiert wurde. Vermutlich die Gesellschaft, die kann man ja immer kritisieren.

Der Inhalt ist schnell erzählt: Nach der Wende machen sich die Ossis in den Westen auf. Sie werden herzlich empfangen... und zu Fleischwurst verarbeitet. Welche Beweggründe Schlingensief damals für den Film hatte, konnte ich bisher nicht ganz nachvollziehen. Das wird auch nicht wirklich aus dem Film klar. Die Charaktere reden ausnahmslos wirres Zeug. Und zwar so dämlich, daß man öfter mal lachen muß. Vor allem das gutgläubige und unbeholfene Verhalten der Ossis im Westen ist echt lustig. Die Splattereffekte sind leider weniger gut gelungen. Überraschend ist das nicht. Ich habe damals einen Bericht über die Dreharbeiten gesehen, bei dem Schlingensief erklärte, wie man die Fleischwunden zustande bringt: Man ballert einfach etwas Hackfleisch und Ketchup auf den Arm, dann passt das schon. Die Handlung ist natürlich auch hanebüchen, die Schauspielerleistungen sind eine Katastrophe.

Fazit: Übelster Trash im Low Budget Format, für Schlingensief-Fans aber ziemlich unterhaltsam.

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