kurz angerissen*
Einer dieser bunten Filme, bei denen das armselige Leben der Hauptfigur eine radikale Wendung erfährt und sie sich plötzlich von haufenweise Comic Reliefs umgeben sieht. So wird Walton Goggings als "Laugher" schon höchst skurril anhand einer wiehernden Silhouette eingeführt (und ähnelt später erschreckend einem jungen Jim Carrey), John Leguizamo besucht mehrfach sein paranoides Alter Ego aus "Spun" und Topher Grace als über Leichen gehendes Anzug-Arschloch, das ist per se schon absurd (besser wäre für diese Rolle eigentlich nur Tobey Maguire gewesen). Jesse Eisenberg überzeugt als Stoner mit Minderwertigkeitskomplexen in der Hauptrolle ebenso wie Kristen Stewart an seiner Seite, womit der Film ein durchaus interessantes Bonnie-und-Clyde-Pärchen als Trumpf in der Hand hält. Doch auch sie können einen gewissen Abnutzungseffekt nicht aufhalten, der nach und nach den abgehobenen CIA-Supersoldaten-Plot befällt.
Das mag auch daran liegen, dass Nima Nourizadeh ("Project X") mit zunehmender Laufzeit immer knalliger inszeniert, um die Laune des tendenziell jüngeren Zielpublikums aufrecht zu erhalten. Als er schließlich bei der Darstellung physikalisch übertriebener Assassinentechniken landet, die selbst einen Zeichentrick-Robin-Hood erröten lassen, ist der Brei vielleicht ein wenig übergekocht. Langeweile allerdings lässt das flotte Tempo nicht aufkommen und visuell fällt dem Regisseur auch einiges ein, die grundsätzlich mediokre Grundlage seines Streifens hübsch aufzubereiten, so dass ein verhalten positiver Gesamteindruck zurückbleibt.
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