Review

Review zu Southpaw (2015)

Hierbei handelt es sich um meine zweite Sichtung des Films im Heimkino auf der Bluray Steelbook.(Limited Edition)

Am Erscheinungstag des Films habe ich den Film wie folgt auf facebook reviewed:
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Einen weiteren Pflichttermin von mir im Kino hinter mich gebracht: Southpaw.

Der Film reiht sich nahtlos in tolle Filme, die den Boxsport als Plotvehikel für ausgefeilte Charakter- und Milieustudien sowie Familiendramen nutzen. Sei es die Rocky-Saga, The Fighter, Million Dollar Baby, Cinderella Man oder auch die ähnlich angesiedelten Warrior und The Wrestler.

Worum geht es ? Für alle, die den Trailer nicht gesehen haben - dieser könnte etwas den Handlungsverlauf spoilern - Es geht hier um eine Story, die dem typischen Schema eines Boxerdramas folgt. Wir haben einen Boxer auf dem Zenit seiner Karriere, der durch einen schweren Schicksalsschlag alles verliert und sich wieder hoch kämpfen muss.

Den Boxer Billy Hope spielt Jake Gyllenhaal phenomenal - Eminems gleichlautender "Titeltrack des Films" ist hier Programm. Würde mir für die kommenden Oscars wenigstens für beide jeweils Nominierungen wünschen.

Das sich "outside the ropes" abspielende Drama mit ihren Höhen und Tiefen sorgt dafür, dass man die Tiefschläge von Billy spürt und man im Laufe der Handlung Hope schürft.

Die filmische Umsetzung "inside the ring" ist durch teilweise "POV"-Sequenzen sehr innovativ und interaktiv, so dass der Kinogänger "mitfühlen" kann.

Ich habe mich auf diesen Film gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Nach "Nightcrawler" und diversen anderen Filmen ein weiterer TOP-Film von Jake Gyllenhaal.

Meine Wertung: 9/10
Auf jeden Fall ein Kandidat für meine Top 10 2015

Auf diesem Wege auch ein kleines Experiment gewagt. DEN kleinsten Kinosaal, in dem ich jemals war, ausgestet - den Saal "Beta" im Apollo-Kinocenter des Cineplex Wiesbaden. - 37 Sitze aufgeteilt auf 9 Reihen - Die Kinoleinwand ca 5x3 Meter - Ein kleinerer Saal als das ehemalige Okrifteler Kino - Für den ein oder anderen ist diese Größe inakzeptabel - Ich habs gefeiert - weil ich einen guten Film gesehen habe !

NUN habe ich die Bluray gesichtet und dabei mich auch schon durch einen Teil der Extras durchgearbeitet. Ich muss sagen, dass das Cover des Steelbooks sehr gut gewählt worden ist. Wir haben hier den blutenden, schwitzenden Billy Hope mit einem nach unten gerichteten Kopf aus dem Seitenprofil in Schwarz/Weißoptik, ein abnehmbarer FSK16-Aufkleber (sehr gut) und im oberen Bereich die 3 wichtigsten Schauspieler des Films genannt (Gyllenhaal, Whitaker, McAdams) und dann in roter Schrift den Filmtitel unter den Schauspielernamen. Auf der Rückseite sehen wir Billy und Maureen Hope in einer vertrauten, intimen Pose bei den letzten mentalen Vorbereitungen auf den Kampf. In der Innenseite des Steelbooks ist ein Bild der Kampfszene von Hope gegen Turay zu sehen. Darüberhinaus gibt es noch ein Beiblatt auf der Rückseite mit der Filmbeschreibung, technischen Details und einer Auflistung der Extras, genauso wie der QR-Code zum Trailer und der Barcode. Das 16-seitige Booklet geht auf den Film und die Produktion ein und bietet auch die Tracklist beider Soundtracks. (der Hip-Hop-Mix von Eminem und der orchestrale Score von James Horner) Mir fehlen hier nur entsprechend noch eine kurze Info mit Filmografie der Hauptdarsteller und auch eine Auflistung der Kapitel mit Namen.

Das Menü ist dem Film entsprechend gestaltet. Auf der rechten Seite haben wir ein Bild von Jake Gyllenhaal, von oben schräg nach rechts verlaufend ist in rötlicher Schrift der Filmtitel, von unten schräg nach rechts oben verläuft die Zeile mit den Menüpunkten. Der Zwischenraum zwischen Filmtitel und Menüpunkten wird mit Szenen aus dem Film bestückt und das Menü ist mit Eminems Musik unterlegt. Die Kapitel selbst haben „Namen“ bekommen, was ich für Filme heutzutage sehr selten erlebe und richtig toll finde, da man sich hier wirklich Zeit für das Produkt genommen hat.
Die Extras liefern noch einmal visuell im Grunde die Kernaussagen des Booklets.

Zum Film selbst nach der 2. Sichtung und entsprechendem Studium der Extras:

Ich kannte vor Southpaw bereits einige Boxerfilme
Die Rockysaga (1-6)
Million Dollar Baby
The Fighter
The Cinderella Man
Ali
The Wrestler (ähnlich gelagert)
Warrior (ähnlich gelagert)
Grudge Match

„Raging Bull“ ; „Hurricane“ und „Undisputed“ habe ich noch nicht gesehen und kann hierzu nichts sagen.

Man muss sagen, dass Boxerfilme sich super fürs Erzählen von Geschichten eignen. Wir haben Underdogs und Anti-Helden, mit denen wir uns identifizieren können, treffende Milieu- und Charakterstudien und damit den perfekten Nährboden für emotionale Dramen. Unabstreitbar ist hier bei allen Filmen dieser „Gattung“ eine gewisse Formelhaftigkeit und Vorhersehbarkeit zu erkennen, so dass es für jeden neuen Boxerfilm immer schwerer wird, nicht in die Sparte „alles schonmal gesehen“ geschoben zu werden. Ähnlich wie bei Bondfilmen werden hier jedoch Charaktere und der Ablauf der Story variiert, um etwas Innovation reinzubringen, und um sich von der anderen Filmen der Gattung abzuheben.

Und es gibt hier einige Punkte, bei denen sich Southpaw von den anderen Filmen abhebt – Authentizität, Jake Gyllenhaal und das Familiendrama.

In diesem Film spürt man förmlich eine gewisse Authentizität. Antoine Fuqua boxt selbst auch und hat gemeinsam mit Jake Gyllenhaal bei Terry Claybon (der auch eine kleine Rolle im Ticks Gym spielt) monatelang trainiert um den Boxspirit mitzunehmen. Rachel McAdams hat sich mit diversen Boxer-Ehefrauen unterhalten und selbst das Boxen mittrainiert, um sich auf ihre Rolle vorzubereiten. Curtis Jackson hat auch schon ein wenig Erfahrung als Boxmanager gesammelt, weswegen er auch ohne Umschweife keine Probleme damit hatte, Jordan Mains zu spielen.

Mit der innovativen Kameraarbeit im Boxring und durch die Fokussierung des Films auf die Entwicklung des Boxstils von Billy Hope wird der Film auch was das Boxen angeht, sehr technisch versiert und hebt sich damit meiner Meinung nach von anderen Boxerfilmen ab.

Jake Gyllenhaal hat sich durch Filme wie Nightcrawler, Prisoners, Source Code und Enemy zu einem meiner Lieblingsdarsteller entwickelt. Seine Art des Method Actings ist einfach großartig und sein Einsatz hat sich hier wieder gelohnt. Eine beeindruckende Physis beim Boxen mitsamt einer extrem ausgefeilten Charaktertiefe auch außerhalb des Seilgevierts lassen das Erlebte von Billy Hope wirklich mitfühlen. Jeder Tiefschlag in und außerhalb des Rings ist spürbar.

Wirklich beeindruckend wird Gyllenhaals Performance auch durch die Chemie zu Oona Laurence und Rachel McAdams und somit zum Kernstück der Geschichte – dem Familiendrama. Darüberhinaus stimmt auch die Chemie zwischen Gyllenhaal und Whitaker, der hier in seiner Standardrolle des spirituellen Gutmenschen mal einen Boxtrainer gibt, der schon leicht an eine Mischung aus Eastwood und Freeman aus Million Dollar Baby erinnert, und auch mitverantwortlich ist für die Läuterung des vom Schicksals schwer getroffenen Billy Hope. Auch Naomie Harris als Sozialarbeiterin Angela Rivera ist als Bindeglied zwischen Billy und Leila sehr wichtig für die im Film aufkeimende Charakterentwicklung des Billy Hope. Man spürt im Film die Handschrift von Kurt Sutter, der für das Drehbuch verantwortlich ist und schon bei Sons of Anarchy für ausgefeilte Charakterstudien, Dramen und den Beziehungen untereinander sorgte.

Auch der Soundtrack von Eminem und der orchestrale Score von James Horner sind richtig „Phenomenal“.

In meiner vorläufigen Überlegung für meine Top10 des Filmjahrs 2015 habe ich Southpaw auf Platz 10 platziert und mit 9/10 Punkten bewertet. Dabei bleibt es auch.

Die Bluray als Produkt bekommt jedoch von mir 10/10 Punkte für Ausstattung, Gestaltung, usw.

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