Nie Yin Niang kehrt nach vielen Jahren an den Hof des Gouverneurs zurück. Ihr Auftrag ist klar benannt und auch kein Geheimnis: Sie soll den Gouverneur töten. Doch in der Provinz gibt es Probleme: Es bestehen Schwierigkeiten mit dem Kaiser, auf die Militärkommandanten des Gouverneurs finden Anschläge statt, und die Nachbarprovinz übt den Ernstfall. Alles Dinge, welche die Attentäterin von ihrem eigentlichen Auftrag abhalten. Schließlich ist der Mann ihr Cousin, und außerdem ist sie ziemlich verliebt in ihn …
Bildgewaltig, das ist der Film sicherlich. Aber er ist auch gewaltig langweilig! Langgezogene Einstellungen voller Symbolgehalt, die im Raum stehen und uninteressante Fragen aufwerfen die niemals geklärt werden. Eine Spannungskurve die erst etwa 30 Minuten vor Schluss ein wenig anzieht, wenn nämlich der Subplot um den Militärkommandanten ein wenig in Fahrt gerät, und wenn eine Kurtisane von giftigen Dämpfen angegriffen wird. Dann reitet man und man kämpft, dann wird gestorben, und überhaupt passiert dann mal etwas.
Aber insgesamt braucht der geneigte Zuschauer sehr geduldiges Sitzfleisch. Ich behaupte jetzt mal, dass Hou Hsiao-Hsin vielleicht tolle Standbilder ablichten kann, ihm das Talent des Storytelling aber zumindest in diesem Film irgendwie abhanden gekommen ist. Collagenartig aneinander geschnittene Momentaufnahmen in großartigen Tableaus ergeben in Summe nicht automatisch einen guten Film, sondern eher collagenartig aneinander geschnittene Momentaufnahmen in tollen Tableaus, denen oftmals der Zusammenhang fehlt. Und mehr ist da leider nicht vorhanden …